Videobeweis schrieb am 28.07.2023 11:29:
Und genau die Typen, die diese saubere, ungefährliche und günstige Energievariante für Kohle abgeschrieben haben, erzählen nun, Gas wäre nicht sauber.
Das nur noch Comedy sein.
Comedy ist eher die weit verbreitete Leseschwäche mancher Zeitgenossen. Über dein so sicheres AKW heißt es:
Bei einer Revision fiel auf, dass das Hochdruck-Notkühlsystem nicht
funktionsfähig war, weil eine der vier Pumpen Gas statt Wasser enthielt. Auch die
anderen drei Pumpen enthielten in ihren Zuleitungen eine unzulässige Menge an
Gasen. Ein Leck im Primärkühlkreislauf hätte somit zur Kernschmelze führen können
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Grohnde#Betriebsst%C3%B6rungen_und_meldepflichtige_Ereignisse
Wir hatten also nur schlichtweg Glück mit dem zweitstärksten AKW der Welt, so davon gekommen zu sein.
Wie hoch wären denn die Kosten (wenn wir das menschliche Leid mal völlig ausblenden, schließlich tötet Kohleverstromung ebenfalls Menschen) möglicherweise gewesen, wenn es in einem dicht besiedelten Industrieland zu Super-GAU gekommen wäre?
Wenn man die Studien dazu auf den heutigen Stand bringt, schlicht unbezahlbar. Dazu kommt, dass eventuell Millionen Binnenflüchtlinge auf bestehenden Wohnraum hätten verteilt werden müssen.
1991 legten Hans Jürgen Ewers und Klaus Rennings eine Abschätzung der
monetären Kosten eines Super-GAU vor... Die Autoren gehen von Personen- und
Sachschäden in der Höhe von gesamthaft 10700 Milliarden Deutschen Mark aus
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) geht im Bericht Katarisk von
2003... Die maximal möglichen Gesamtschäden bei einem KKW-Störfall werden
namentlich unter Berücksichtigung von Personen-, Sachschäden und der geschädigten
Lebensgrundlagen auf ca. 8000 Milliarden Schweizer Franken geschätzt
Das französische Institut für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (Institut de
Radioprotection et de Sûreté Nucléaire IRSN) schätzte 2007 die voraussichtlichen
Kosten für einen grösstmöglichen anzunehmenden Unfall unter Annahme von äusserst
ungünstigen Rahmenbedingungen auf 760 Milliarden Euro. Unter Einbezug von
indirekten Schäden auf die Wirtschaft (z.B. Rückgang von Einkünften aus dem
Tourismus, teilweise Ablehnung französischer Produkte, Ausfall der Produktion aus
Kernenergie aufgrund durchzuführender Stresstests und zwischenzeitlich
heruntergefahrener Kernkraftwerke) erhöhte sich die Kostenschätzung auf insgesamt
5800 Milliarden Euro. Das IRSN relativierte in einer 2013 veröffentlichten
Medienmitteilung seine eigenen Kostenschätzungen. Demgemäss seien die
Schätzungen im Rahmen interner Abklärungen erfolgt und nicht für die Öffentlichkeit
bestimmt gewesen.
http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/38020.pdf%20abgerufen%20am%2014
Jeder Mensch der bei Verstand ist weiß, dass solche Risiken abgesichert werden müssen. Dafür gibt es eigentlich die großen Rückversicherer, aber selbst im Verbund weigern diese sich ein AKW vollständig zu versichern.
AKW sind unversicherbar und würde der Staat die Rücklagen für mögliche Unfälle auf den Strompreis aufschlagen (die einzige verbleibende Möglichkeit, wenn man bei Verstand ist), dann wäre Atomstrom unbezahlbar.
"Die Kernenergie ist aber letztlich nicht versicherbar", sagte der
Versicherungsexperte Markus Rosenbaum am Mittwoch in Berlin. Wollte eine
Versicherung für ein AKW ausreichende Prämien innerhalb von 50 Jahren, beispielsweise
der Restlaufzeit eines Meilers, aufbauen, müsse sie pro Jahr 72 Milliarden Euro für die
Haftpflicht verlangen.
https://www.manager-magazin.de/finanzen/versicherungen/a-761954.html