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  • GBöttcher

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„Wo Seiendes zu sich selbst gekommen ist“

josephus_miller schrieb am 07.05.2018 07:07:

Wo genau siehst du Sachverstand bei den Herrschenden?

"... "Wenn es gelingt", so schrieb er gleich nach Amtsantritt in seine "Grundzüge der Staatsphilosophie" hinein, "überdurchschnittliche Menschen an die Herrschaft zu bringen, S.38 so vermögen Alleinherrschaft und Wenigenherrschaft eine bessere Ordnung zu errichten als die Volksherrschaft, aber auch nur dann."
In Niedersachsen ist man diesem Zustand zumindest nahe. Im Kabinett etwa, wo er nicht Primus inter pares, sondern schlechthin Primus ist, pflegt Albrecht, wie Kenner finden, im wesentlichen "Willensbildungen mit sich selbst" vorzunehmen. "Ja", sagt er, "ich bin nicht geeignet, mich steuern zu lassen" - mit einer Ausnahme: "Es kommt darauf an, daß wir Gottes Willen tun." ...
Albrecht wünscht "die Verfemung des sogenannten argumentum ad hominem" und "die Verfemung dessen, was die Franzosen den proces d'intention nennen" - also den Verzicht auf Argumente, die, erstens, die Person treffen sollen, oder, zweitens, dem Gegner unehrenhafte Motive unterschieben.
Und vor fünf Wochen las er dem deutschen Architektentag in Hannover sechs Thesen dazu vor, was "der Mensch" alles sei ("3. These: Der Mensch ist ein endliches Wesen"), und gestattete sich auch "einen "xkurs über die Schönheit": Für die mittelalterliche Philosophie " " war die Schönheit "splendor formae", also das Strahlen der " " geistigen Gestalt. Ich könnte dieses auch in der Sprache der " " Wesensphilosophie ausdrücken: Schönheit erfahren wir dort, wo " " ein Seiendes in seiner Art vollkommen ist. Oder " " existenzphilosophisch ausgedrückt: Schönheit finden wir dort, " " wo Seiendes zu sich selbst gekommen ist. Als Christ würde ich " " sagen: Schön ist etwas, wenn es seinem Schöpfungsgedanken " " entspricht, wenn es so ist, wie Gott es gewollt hat. Ich bin " " mir bewußt, daß ich hier ein hohes Maß an Metaphysik " " impliziere. "..."

http://m.spiegel.de/spiegel/print/d-14335434.html

Etwas längerer, lesenswerter Artikel!

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