Vorab: Ich bin selbst Veganer und versuche mich nach Nährstoffgehalten und nicht nach Geschmack oder Gemütszustand zu ernähren. Der - doch recht kurze - Artikel mixt verschiedene Fragestellungen die an sich weit auseinander liegen zusammen. Ein signifikanter Unterschied bzgl. Depressionen zwischen Menschen, die sich restriktiv ernähren, verglichen mit solchen die ihr Hirn durch zufuhr von Alkohol, Raffinadezucker und Bratwurst ständig mit Dopamin fluten, glaube ich durchaus leicht erklären zu können ;-)
Was ich mich aber beim Thema "Metastudien" frage ist folgendes:
Will ich - was wohl das Ziel von Metastudien ist - möglichst viele Daten berücksichtigen, muss ich hunderte einzelne Studien zusammen führen, welche alle einzeln nicht "dafür gemacht" wurden, in dieser Weise zusammengefasst zu werden.
Damit meine ich: Studie A hatte im Zweifelsfall weder Kenntnis von Studie B, geschweige denn eine auf diese angepasste oder identische Fragestellung, etc.
Daraus folgt nach meiner Vorstellung (selbst wenn ich sehr akribisch bin und nur fachlich gut durchgeführte, doppelblinde Studien mit bereinigten Kontrollguppen berücksichtige) zwangsläufig, dass die Fragestellung der Metastudie allgemeiner sein muss, als die jeweiligen Fragestellungen der einzelnen Studien. Theoretisches Beispiel:
Studie A: "Schützt Kurkuma vor Darmkrebs?"
Ergebnis: 1 (signifikant)
Studie B: "Schützt Kurkuma vor Brustkrebs?"
Ergebnis: 0 (nicht signifikant)
Metastudie 1 (über A und B): "Schützt Kurkuma vor Krebs?"
Ergebnis: 0,5 (ungenau ~ wahrscheinlich nicht)
Studie C: "Verbessert isoliertes Kurkumin den Blutdruck?"
Ergebnis: 0 (nicht signifikant)
Studie D: "Verringert Kurkuma das Auftreten von KHK?"
Ergebnis: 1 (signifikant)
Metastudie 2 (über C und D): "Verbessert Kurkuma oder Kurkumin die Herzgesundheit?"
Ergebnis: 0,5 (ungenau ~ wahrscheinlich nicht)
Meta-Meta-Studie (über 1 und 2) "Verbessert Kurkuma irgend etwas?"
Ergebnis: 0,5 (ungenau ~ wahrscheinlich nicht)
Meta-Meta-Meta-Studie: (über Alles): "Verbessert irgend was irgend was?"
Ergebnis 42.
... you get the Idea.
Die Datenmenge wird also immer mehr, dafür aber sowohl die Fragestellung als auch das Ergebnis immer ungenauer. Verstehe ich das so richtig?