HeiseThomas schrieb am 20. Oktober 2010 10:24
> Die westlichen Nationen werden pleite gehen ...
> ... an Ihren ausufernden Sozialausgaben. Immer weniger Leute werden
> arbeiten, immer größer werden die Forderungen nach mehr Leistungen
> des Staates.
> Wenige Politiker trauen sich überhaupt noch, Reformkurse einzuleiten,
> da Sparen unpopulär ist und vom Wahlvieh abgestraft wird.
> In Frankreich wird der Generalstreik ausgerufen, weil die Regierung
> das Rentenalter von 60 (!) auf 62 (!) Jahre anheben will. Bei so
> einem Irrsinn fehlen mir die Worte.
>
> Die Zukunft gehört Staaten wie Indien, Brasilien und China, wo genug
> Menschen existieren, die noch hungrig nach dem Wohlstand greifen und
> bereit sind, dafür hart und fleissig zu arbeiten.
>
> Deutschland, Frankreich & Co werden dasselbe Schicksal wie
> Griechenland erleiden und wegen Behäbigkeit, Selbstgefälligkeit und
> dem unerschütterlichen Glauben an den staatlichen Goldesel zu Grunde
> gehen.
Genau so wurde historisch stets argumentiert:
- gegen die Abschaffung des 10-Stunden-Tages
- gegen des arbeitsfreien Samstag
- gegen die Schaffung der 50-Stunden-Woche
- gegen die Schaffung der 40-Stunden-Woche
und so weiter (Arbeitslosenversicherung; Rentenversicherung,
Kündigungsschutz ...)
Ganz besonders lächerlich wirkt dieser Ansatz ("wir werden Pleite
gehen") jedoch, wenn es
1. um eine Erhöhung (!) der Lebensarbeitszeit geht. Denn dann müßte
man wenigstens behaupten "wir BLEIBEN Pleite, wenn wir die
Lebensarbeitszeit nicht erhöhen".
2. wenn Millionen von Menschen keine Arbeit haben und bekommen, also
"übrig" sind
3. wenn die betreffenden Länder offensichtlich auch im IST-Zustand
mehr als konkurrenzfähige Volkswirtschaften aufweisen (Deutschland
z.B. war über Jahrzehnte in der Spitze der Exportnationen)
4. und wenn gleichzeitig (!) in ganz Europa die Spitzensteuersätze
drastisch gesenkt werden.
> http://www.welt.de/finanzen/article3134887/Spitzensteuersaetze-sinken-vor-allem-in-Osteuropa.html
> http://berlin.business-on.de/kpmg-sinkflug-bei-spitzensteuersaetzen-gestoppt_id12121.html
Sarkosy beispielsweise senkte die Besteuerung der Spitzeneinkommen
von 48% auf 40%, und will nun, um Geld zu sparen, den Leuten für 2
Jahre die Rente vorenthalten.
Das Szenario heißt deshalb auch nicht "Pleite", sondern
"Umverteilung".
Ansonsten noch einmal danke dafür, daß Du Dir die Zeit genommen hast,
detailliert alle relevanten Fragen abzuwägen.
Gruengarten
> Die westlichen Nationen werden pleite gehen ...
> ... an Ihren ausufernden Sozialausgaben. Immer weniger Leute werden
> arbeiten, immer größer werden die Forderungen nach mehr Leistungen
> des Staates.
> Wenige Politiker trauen sich überhaupt noch, Reformkurse einzuleiten,
> da Sparen unpopulär ist und vom Wahlvieh abgestraft wird.
> In Frankreich wird der Generalstreik ausgerufen, weil die Regierung
> das Rentenalter von 60 (!) auf 62 (!) Jahre anheben will. Bei so
> einem Irrsinn fehlen mir die Worte.
>
> Die Zukunft gehört Staaten wie Indien, Brasilien und China, wo genug
> Menschen existieren, die noch hungrig nach dem Wohlstand greifen und
> bereit sind, dafür hart und fleissig zu arbeiten.
>
> Deutschland, Frankreich & Co werden dasselbe Schicksal wie
> Griechenland erleiden und wegen Behäbigkeit, Selbstgefälligkeit und
> dem unerschütterlichen Glauben an den staatlichen Goldesel zu Grunde
> gehen.
Genau so wurde historisch stets argumentiert:
- gegen die Abschaffung des 10-Stunden-Tages
- gegen des arbeitsfreien Samstag
- gegen die Schaffung der 50-Stunden-Woche
- gegen die Schaffung der 40-Stunden-Woche
und so weiter (Arbeitslosenversicherung; Rentenversicherung,
Kündigungsschutz ...)
Ganz besonders lächerlich wirkt dieser Ansatz ("wir werden Pleite
gehen") jedoch, wenn es
1. um eine Erhöhung (!) der Lebensarbeitszeit geht. Denn dann müßte
man wenigstens behaupten "wir BLEIBEN Pleite, wenn wir die
Lebensarbeitszeit nicht erhöhen".
2. wenn Millionen von Menschen keine Arbeit haben und bekommen, also
"übrig" sind
3. wenn die betreffenden Länder offensichtlich auch im IST-Zustand
mehr als konkurrenzfähige Volkswirtschaften aufweisen (Deutschland
z.B. war über Jahrzehnte in der Spitze der Exportnationen)
4. und wenn gleichzeitig (!) in ganz Europa die Spitzensteuersätze
drastisch gesenkt werden.
> http://www.welt.de/finanzen/article3134887/Spitzensteuersaetze-sinken-vor-allem-in-Osteuropa.html
> http://berlin.business-on.de/kpmg-sinkflug-bei-spitzensteuersaetzen-gestoppt_id12121.html
Sarkosy beispielsweise senkte die Besteuerung der Spitzeneinkommen
von 48% auf 40%, und will nun, um Geld zu sparen, den Leuten für 2
Jahre die Rente vorenthalten.
Das Szenario heißt deshalb auch nicht "Pleite", sondern
"Umverteilung".
Ansonsten noch einmal danke dafür, daß Du Dir die Zeit genommen hast,
detailliert alle relevanten Fragen abzuwägen.
Gruengarten