Auf der einen Seite steht ihre grüne Öffentlichkeitsarbeit, auf der anderen Seite ihr tatsächliches Handeln.
Das Wort, das der Autor sucht, heißt "Greenwashing". Ist generell weit verbreitet aber naturgemäß ein Mittel eben gerader jener Industrien, die prinzipbedingt ein Problem mit dem Umweltschutz haben.
Und die Autoindustrie hat schon immer klar gemacht, dass sie wenig davon hält und deren Kunden ebenfalls. Sparsamere Motoren? Hier wurde der Fortschritt oft dadurch aufgefressen, dass man die Autos immer größer, schwerer, fetter gemacht hat. Heute belegen SUFFs die Spitzenplätze bei Neuzulassungen. Gibt oft auch lustige Situationen in Autobahnbaustellen, wenn sich jemand mit seiner 2,2 Meter breiten Fettkarre auf der linken 2-Meter-Spur an einem LKW vorbeidrücken will*. Ja, früher hat man mit den meisten PKWs auf die 2-Meter-Spur gepasst, heute oft nicht mehr. Man müsste sich also auf der rechten Spur hinter die LKWs einreihen und das geht bekanntlich gar nicht - wäre ein klarer Verstoß gegen die Menschenwürde. Hoffen wir also zumindest, dass die Bauarbeiter stets rechtzeitig ausweichen können wenn ein 2-Tonnen-BMW geflogen kommt...
Und jetzt auch mit Elektroautos: Weil E-Motoren sich besser skalieren lassen, bringt man Monster mit 500 und mehr PS raus. PKWs, die mehr PS haben als so mancher großer LKW. Einfach, weil man es kann. Da ist wirklich Hopfen und Malz verloren. Habe ich schon das Wort "Penisprothese" benutzt?
Insofern: Die Autokunden wollen einfach einen Öko-Ablasszettel, und den bekommen sie mittels Greenwashing geliefert.
* Klappt ja auch, meistens jedenfalls: Etwas Toleranz ist immer und man ist schließlich Mister Superfahrer mit dem Superfahrwerk, der das auf den Millimeter genau gelenkt bekommt. Und der LKW wird nie einen Wackler machen.