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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Nicht schon wieder! Wie funktioniert eine Raffinerie?

Ein paar Grundlagen können nicht schaden:

https://www.planet-wissen.de/technik/energie/erdoel/index.html

An der grundlegenden Tatsache, dass man den wertvollen Rohstoff Mineralöl zum Vergnügen verbrannte und unnütze Produkte in die Luft stieß, sollte sich bis vor wenigen Jahren nichts ändern.

Das ist historisch gesehen falsch. Bis zur Erfindung von Otto- und Dieselmotoren waren leicht siedende Bestandteile des Rohöls ein Abfallprodukt. Man wusste schlicht nicht, was man damit anfangen sollte.

Als Lampenöl war jedoch nur eine Teil-Fraktion geeignet, die im mittleren Bereich der Siedetemperaturverlaufs liegt. Niedrig siedende Bestandteile fanden zunächst kaum eine Verwendung. Die Erfindung des Ottomotors schaffte jedoch dann den Bedarf für die leichter siedenden Bestandteile, die entsprechend der Nutzung als Benzin bzw. Ottokraftstoff bezeichnet werden. Für den Dieselmotor stellten die im mittleren Bereich siedende Bestandteile, als Mitteldestillat oder Diesel bezeichnet, einen besonders guten Kraftstoff dar.

https://www.aral.de/de/global/forschung/wissenswertes/raffinerien-verfahren.html

Doch weiter:

Dass man aus fossilem Mineralöl spannendere Dinge als Abgase produzieren kann, die man nach ihrer Nutzungszeit auch wieder recyceln kann, wurde im öffentlichen Bewusstsein lange verdrängt.

Nach meinem Kenntnisstand lässt sich Rohöl nur zu einem geringen Anteil stofflich verwerten. Davon ist vieles nicht einmal hochwertig, wie etwa Bitumen. Das, was z.B. die Schiffahrt verbrennt, ist letztendlich ein Abfallprodukt, welches die Raffinerien auf diese Weise entsorgen. Derzeit liegt der Anteil der stofflichen Verwertung bei etwa 15%

Fossile Rohstoffe werden in der Chemie zum weit überwiegenden Teil für
die Energieerzeugung genutzt. Erdöl wird vor allem als Kraftstoff genutzt,
knapp ein Sechstel wird zu Chemieprodukten verarbeitet.

https://www.bayerische-chemieverbaende.de/wp-content/uploads/sites/4/2019/09/daten-fakten-rohstoffbasis-chemieindustrie-3.pdf

Bis zu einem gewissen Grad kann man zwar durch Katalysatoren und weitere Produktionsschritte den Anteil der hochwertigen und zur stofflichen Verwertung geeigneten Produkte erhöhen, aber das ist wiederum auch mit einem erhöhten Einsatz an Energie verbunden.

Die Vorstellung, man könne 100% des Rohöls stofflich verwerten und die pösen Verbrenner würden wertvolle Rohstoffe einfach in die Luft blasen, ist ein naiver Kinderglaube.

Aber irgendwie hat das bei Klima und Umwelt leider Methode. Da werden ohne fundiertes Fachwissen einfach Behauptungen aufgestellt, die von den Jüngern der Klimasekte begierig aufgesogen werden. Und egal, wie oft man versucht, die gröbsten Fehler richtig zu stellen. Bei nächster Gelegenheit wird der gleiche Blödsinn wieder aufgetischt.

Das man sich als Forenschreiber schon mal bei Fakten vertun kann, ist das eine. Aber bei Autoren sollte es bei technischen Fragen vielleicht mal ein Review geben, bevor der Kram veröffentlicht wird.

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