Ich kritisiere an dieser Aussage, dass sie falsch ist. Du hast nunmal „Null“ geschrieben und nicht „sogut wie keine“ oder vielleicht „vernachlässigbar“.
Ich kritisiere außerdem an dieser Aussage, dass darin eine monetaristische Weltsicht zum Ausdruck kommt. Daher siehst du die pure Existenz von „Arbeitsplätzen“ auch als etwas Positives an, während doch nahezu jeder technische Fortschritt in der gesamten Menschheitsgeschichte auf dem Ziel Arbeitsvermeidung gründet. Es macht auch Arbeit, Sand von einem Haufen auf einen anderen und wieder zurück zu schaufeln. Dass dadurch kein Wohlstand geschaffen wird, leuchtet hoffentlich ein. Realwirtschaftliches Denken (in Güter-, nicht in Geldströmen) muss wieder Mode werden. Dann kann man auch Entscheidungen für den Menschen treffen und sieht „die Wirtschaft“ nicht als Widerspruch dazu, sondern eben als Mittel zum Zweck.
Ich kritisiere weiterhin an dieser Aussage, dass sie m.M.n. eine Weltsicht offenbart, in der das Auto (im Sinne von Individualverkehr) - aus welchen Gründen auch immer - besser ist, als das Fahrrad, und dazu die inhaltsleere (Denk-)Floskel von Kaufkraft und Arbeitsplätzen nutzt. Auch hier hilft realwirtschaftliches Denken bzw realwirtschaftliche Argumentation.
Wenn wir aufhören Autos zu produzieren, dann ist das Ergebnis lediglich, dass wir keine Autos mehr haben. Alles weitere, was da hineininterpretiert wird, ist eine Sinn- und Verteilungsfrage. Da gibt’s kein „Auto gut, Fahrrad schlecht“.
Naja...und was auch immer du damit ausdrücken willst, dass die VWL eine „Geistes-„ und keine „Realwissenschaft“ ist...natürlich ist die VWL nicht das, was wir als „Naturwissenschaft“ bezeichnen. Die Zusammenhänge sind viiiieeel komplexer, als bei z.B. physikalischen Potenzialfeldern. Bevor dafür mathematische Modelle entstehen, müssten wir als erstes das menschliche Verhalten verstehen und zwar möglichst vollumfänglich. Das werden wir beide mit Sicherheit nicht mehr erleben. 😉
Allerdings war es mal Ziel der VWL, die Produktionsfaktoren (Boden, Arbeit, Ressourcen - Geld ist übrigens keiner und war es auch nie) so zu verteilen, dass maximaler Nutzen für die Volkswirtschaft entsteht. Irgendwann kam ein BWLer und hat das zu „tickle down“ und „wie bekommt man persönlich das meiste ab“ umdefiniert. 🤮