Die Spirale der Waffentechnologie dreht sich immer schneller. Das ist aufgrund der grossen und schnellen Fortschritte in diversen Bereichen nicht weiter erstaunlich. Man kann davon ausgehen, dass sie das Tempo weiter erhöhen wird. Regulierungsversuche werden daran wohl kaum etwas ändern.
Bemühungen, etwas zu verändern, müssten sich vielmehr darauf konzentrieren, die Schwelle zum Einsatz militärischer Mittel, die in den letzten Jahrzehnten immer weiter gesunken ist, wieder zu erhöhen. Gerade auch der Westen hat zunehmend eine Logik des 'Gut, wenn ihr nicht ohne tut, was wir wollen, setzen wir eben unser Militär ein' befolgt. Das muss aufhören. Und das beginnt bei der Begrenzung der Aufrüstung. Das sogenannte nato-zwei Prozent-Ziel ist pervers, weil die Anbindung ans BIP die Militärausgaben sozusagen automatisch erhöht. Davon muss man sich wieder verabschieden.
Macron 'droht' den Maliern heute mit Truppenabzug. Die Truppenstationierung in Mali ist ein Riesenmisserfolg. Wie überall sonst auch, wo mit militärischen Mitteln versucht wird Probleme zu lösen, geschieht das Gegenteil. Die Probleme nehmen zu. Die europäische Truppenstationierung in afrikanischen Staaten schafft keinen brauchbaren Arbeitsplatz, verstärkt aber militärische Denkweisen. Perspektivenlose Menschen werden erst recht in irgendwelche Milizen getrieben. Daher könnte Mali nichts Besseres geschehen, als die Realisierung von Macrons 'Drohung'.
Militärische Interventionen sind grundsätzlich abzulehnen. Sie erhöhen Schulden, töten Menschen, verschlimmern die soziale Lage im betreffenden Gebiet, schwächen demokratisches Denken, viktimisieren Frauen und Kinder, verursachen ökologische Schäden und schaffen nicht zuletzt weitere Anreize für die Weiterentwicklung von Waffensystemen und dienen, wie Rötzer ausführt zu ihrer Zurschaustellung. Wann also beginnt die Zivilgesellschaft sich ernsthaft dagegen zu wehren?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.05.2021 19:17).