Der graue Greif schrieb am 07.08.2024 09:32:
dickbrettbohrer schrieb am 04.08.2024 10:38:
Meine Überzeugung war dabei von Anfang an, dass wir uns da als Deutschland komplett raushalten sollten, da es uns auf Grund unserer historischen Schuld nicht möglich ist, dazu gerecht Stellung zu beziehen. Einfach mal die Schnauze halten und anderen europäischen Ländern den Vortritt lassen.
Meiner Meinung nach haben wir gerade mit unserer Vergangenheit das Recht und eigentlich auch die Pflicht, uns zu Wort zu melden. "Wir" (also nicht wir gerade, aber halt unsere Vorfahren) haben richtig Mist gebaut und ein, wie es so schön heißt, Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen.
Schwieriges Thema. Wir haben halt nicht nur Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. Was Hitler mit den Juden getrieben hat, sucht erdgeschichtlich seinesgleichen. Die systematische, industrielle Ermordung aller Juden, egal wo sie im Lauf des Kriegs greifbar wurden, hat schon eine andere Qualität als die auch von anderen in Kriegszeiten begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Und wir haben uns seither ziemlich viel damit beschäftigt. Da muss man auch laut werden, wenn andere zu Tätern werden. Egal, ob das die Nachfahren der damaligen Opfer sind oder nicht. Und damit muss man nicht warten, bis das Größenordnungen annimmt wie damals im Dritten Reich.
dgG
Völlig richtig. Aber wie oben gesagt: warum gerade wir? Wenn sich stattdessen andere Opfer des Nationalsozialismus dieser Aufgabe annehmen, ist es für alle Beteiligten leichter, damit umzugehen.
Stell dir einfach mal vor, deine Familie wäre in den Gaskammern von Auschwitz umgekommen, du wärest dann nach Israel gezogen und dort würden deine Kinder nun von durchgeknallten Arabern vergewaltigt und ermordet. Da willst du keine Ratschläge von den Deutschen erhalten, wie du damit umzugehen hast.