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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Es ist nicht alles Links, was hetzt

Links sein bedeutet für mich, gegen autoritäre Strukturen einzutreten. Gegen Gleichschaltung, gegen manipulative Propaganda, gegen Ausgrenzung einzutreten.

Wer das nicht zu seinen grundlegenden Überzeugungen rechnet, der ist nicht links. Wer selbst sogar sich an Ausgrenzung, Diffamierung, Manipulation beteiligt und damit autoritäre Strukturen stützt, der ist ein Faschist.

Auf Anhieb fallen mir unter den prominenten Vertretern derzeit nicht viele Namen ein. Sahra Wagenknecht ist nicht nur links, sie ist um einige intelligenter und intellektueller als weite Teile von Linken, Jusos und SPD zusammen genommen.

Deswegen wird sie halt von vielen Dummbatzen aus diesem Dunstkreis auch angefeindet. Leute, die selber denken und argumentativ dem schreienden Mob haushoch überlegen sind, kommen bei Extremisten und Schreihälsen nicht gut an.

Wenn man sich heute anschaut, wie mit Minderheiten umgegangen wird, wie sie zum Sündebock für eine gescheiterte Politik und ein gescheitertes System gemacht werden, dann kann einem Angst und Bange werden.

Und es ist durchaus erlaubt, parallelen zu früheren Episoden der Geschichte zu ziehen. Nein, wir sind noch nicht bei Massenmord angekommen. Aber die Vorstufen dazu, die weisen in trauriger Weise parallelen auf. Menschen werden wegen nichtiger "Vergehen" hart bestraft, Regeln ergehen willkürlich und ohne wissenschaftliche Evidenz, Behauptungen sollen Beweise ersetzen. Es reicht schon der Verdacht, Impfgegener zu sein, und der Mob ruft nach Aufgrenzung, Vernichtung der beruflichen und privaten Existenz.

Es wäre die moralische Pflicht einer aufgeklärten Linken, sich schützend vor diese Menschen zu stellen, die Zweifel haben oder gar mit eigenen Berechnungen und Überlegungen den jeweiligen Narrativ in Frage stellen.

Statt dessen beteiligen sie sich an Hass und Hetze gegen alle diejenigen, welche den vorgegebenen schmalen Meinungskorridor auch nur um eine Bogensekunde übertreten.

Der pseudo-linke Faschismus ist keinen Deut besser als der Faschismus von rechts. Wobei der Faschismus von rechts mit einer konservativen Grundhaltung genau so wenig zu tun hat wie der Faschismus von links mit einer linken Grundhaltung.

Genau genommen sind sich rechte und linke Faschisten ähnlicher, als es ihnen lieb sein wird. Sie können nur gegen Anderdenkende und Andersartige hetzen, aber zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung fehlt den meisten von ihnen die dazu nötige geistige Reife.

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