KillingTime schrieb am 05.12.2021 16:13:
Wie denn? Multimorbide Hochaltrige am Ende des Lebens, die auch von jeder anderen Grippe weggehauen worden wären? Wie hättest du das verhindern wollen und warum hat man sowas nicht schon die vergangenen Saisons verhindert?
Genau das ist die Gruppe vulnerabler Menschen, die man schützen möchte. Dazu gehören auch die, die man "nicht impfen kann". Das sind hauptsächlich Menschen in Chemotherapie, deren Immunsystem vorübergehend heruntergefahren wurde und Menschen nach einer Organtransplantation, die dann lebenslang Immunsuppressiva nehmen müssen, damit das fremde Organ nicht abgestoßen wird.
All diese Menschen haben aber auch immer das Risiko, sich andere, nicht minder gefährliche Infektionskrankheiten zuzuziehen, deshalb würde ihnen die Impfung gegen C sowieso auch nur einen Teil ihres Problems abnehmen, was sich aber wenig auf ihren Alltag auswirken dürfte. Ich denke da an Krankenhauskeime, Pneumokokken, Noroviren, Hepatitis und natürlich die Grippe.
Zurück zu den Multimorbiden: Diese Gruppe wurde vor Corona gegen nichts geimpft (aktive Immunisierung), ausser auf nachdrücklichen Wunsch, denn da das Immunsystem bereits nur noch sehr schwach ist, stellt die Impfung eine hohe Belastung für den Körper dar und kann lebensbedrohlich sein. So oder so ist zu erwarten, dass die Immunantwort sehr schwach ausfällt.
Warum sich das mit den neuen Impfstoffen geändert hat, erschliesst sich mir nicht. Das erklärt evtl. die "überraschend" hohe Zahl der Impfversagen - dazu müsste man aber den Antikörpertiter kennen.
Will man diese Leute zuverlässig schützen, dann muss sichergestellt sein, dass Kontaktpersonen negativ getestet sind, unabhängig vom Impfstatus (dafür könnte man auf Massentestorgien verzichten.)
Das gilt genauso für Kontaktpersonen der Menschen, die "nicht geimpft werden können". Das wissen die Kontaktpersonen aber selber, denn sie müssen sowieso schon darauf achten, dass sie nicht eine andere infektiöse Krankheit (da ist ein Schnupfen schon schlimm!) übertragen.
Für die meisten nicht impfbaren Menschen macht daher Corona mE aus medizinischer Sicht keinen großen Unterschied zum Stauts quo (medizinisch ungleich vorgeschriebene Massnahmen und Instrumentalisierung).
Bei all den Vulnerablen könnte man aber, nach Infektion bzw. bei Verdacht auf einen schweren Verlauf z.B. mit passiver Immunisierung behandeln. Antikörper können aus dem Blut von Genesenen isoliert, vervielfacht und anderen Menschen verabreicht werden. Das Verfahren ist schon alt (Ende 19. Jahrhundert) und wird u.a. bei Tetanus eingesetzt.
Man könnte so viel, wenn man nur wöllte.