Gast (16461) schrieb am 05.12.2021 15:03:
Eine Eu-weite Lösung ist irreal.
Und auch hier gilt, dass es hinreichend Wirte für das Virus gibt, die man nicht unter Kontrolle bekommen kann.
Mache mal ein Gedankenexperiment: Was würde geschehen, wenn hier ein Virus unterwegs wäre mit einer IFR von 10-40% (also SARS-I bis MERS) bei sonst gleichen biologischen Eigenschaften. Für China, Taiwan, Singapur, Südkorea, Australien und Neuseeland hätte das keine Strategieänderung nötig gemacht. Die Todeszahlen lägen zwar höher, aber wo sich wenige Leute infizieren, da sterben halt auch wenige. Wir dagegen hätten mit unserer überlegenen Strategie und unserem überlegenen Immunsystem die Pocken- und Pestzüge des Mittelalters nachgestellt.
Vielleicht wäre eine EU-weite Lösung doch nicht so irreal und sollte mal versucht werden, denn es kommen noch Probleme auf uns zu, die eine derartige Kooperation verlangen.
Kurzfristig brauchen wir eine deutlich bessere Impfquote bei 60+ (vielleicht sogar noch besser bei 50+), um die Gesundheitssystem zu stabilisieren.
Hilft auch nicht viel, wenn Omikron bei Kindern einen schwereren Verlauf als die Vorgänger provozieren sollte.
Mittelfristig brauchen wir andere und bessere Impfstoffe sowie eine bessere Medikation.
Was auch nützlich ist, eine offene Analyse der verschiedensten Behandlungsansätze in der EU oder weltweit, um sogenannte Best Practices zu identifizieren.
Die Best Practices sehen wir seit 2 Jahren, konnten sie aber leider bisher nicht identifizieren. Stattdessen wird jetzt krampfhaft für eine nette Paraphrasierung von "Lockdown" gesucht, um dann wieder mit halbherzigen Mitteln Teilerfolge zu erreichen, die natürlich im Kontext mit Open Borders nicht von Dauer sind - und man ist wieder überrascht.
Langfristig brauchen wir eine deutlich bessere Ausgestaltung des Gesundheitssystem und des Systems der öffentlichen Gesundheit.
Bei uns nicht zu erwarten. Eher wird hier abgebaut, weil sich das System nicht bewährt hat. Ansonsten droht - wie überall - die Verschlimmbesserung durch Privatisierung.