Ich finde es merkwürdig, dass grundsätzlich "den Rechten" Populismus vorgeworfen wird, und "linker" Populismus anscheinend keiner Erwähnung wert ist.
Dabei gab es z.B. mit #MerkelStreichelt oder #Aufschrei eindeutige Populistische Meinungsmache, die ganze Kernkraftdebatte war nach Fukushima vorwiegend populistisch (man kann das Ergebnis ja trotzdem gut finden), die Empörungskampagnen über Putin, Brexit, Trump sind purer Populismus. Auch Occupys "We are the 99%" -Spruch ist Populismus.
Populismus ist einfach ein politisches Werkzeug das sich zu vielen Zwecken einsetzen lässt.
Auch interessant ist die Begriffsdefinition "Autoritärer Populismus", und dass man diesen allein der Rechten zuschreibt. Autoritär ist nicht der Gegensatz zu "links", sondern zu liberal. Genauso wie man eine autoritäre wie auch eine liberale Rechte verorten kann geht das auch mit einer autoritären oder liberaten Linken.
Das was die "Meinungselite" derzeit treibt, ist autoritäre Politik: Beschneidung der Meinungsvielfalt und Politik aus dem Bauch heraus (es darf keine Obergrenzen geben, an den Grenzen kann man Migranten nur entweder alle hereinlassen, oder alle erschießen) und identitäre Ausgrenzung (wer in der "falschen" Partei ist, die "falschen" Standpunkte vertritt, dem sind viele Wege versperrt, ganz sicher der zu einer Soziologieprofessur).
Es ist interessant zu sehen, wie das was unsere Meinungsmacher selbst tun grundsätzlich dem politischen Gegner vorgeworfen und bei diesem verteufelt wird.