In einigen sächsischen Gemeinden, vor allem am Erzgebirgsrand und in Ostsachsen, liegt bereits jetzt das Durchschnittsalter über 50 Jahre (s. Demografiemonitor-Sachsen). Das mediane Alter, das die Bevölkerung in exakt zwei Hälften teilt, liegt in solchen Fällen in der Regel bereits über 55 Jahre. Im Zeitraum ca. 2010 - 2030 werden für die sächsischen Gebietskörperschaften, mit Ausnahme Dresdens und Leipzigs, weitere Bevölkerungsverluste zwischen 5 und 25 % vorausgesagt.
Zwar feierten Dresdner Regierung und Stadtführungen in den letzten beiden Jahren wieder Zuwächse bei den Einwohnerzahlen, die waren aber praktisch ausschliesslich auf die angeordnete Flüchtlingsunterbringung zurück zu führen. Inzwischen verlassen auch viele Migranten wieder die perspektivlose Provinz.
Was sich in Deutschland z. Zt. abspielt ist ein strukturpolitischer Irrsinn ohne Beispiel. Während im Rahmen der von Bertelsmann & Co ausgedachten Cluster-Strategie die Metropolen auch mit Hilfe öffentlicher Infrastrukturinvestitionen vollgestopft werden - natürlich auch um die Kapitalakkumulation via Immobilienspekulation anzuheizen -, wird die Provinz ausgetrocknet. Das trifft nicht nur die Provinz in Ostdeutschlands, sondern auch viele Regionen in Westdeutschland (Westharz, Emsland, Nordhessen usw.).