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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

der Staat als Inflations-Treiber und -Gewinner

Fixe Pausch- und Geldbeträge unterliegen in ihrer Wertigkeit der Inflation. Daraus ergibt sich, dass diese entsprechend der Geldentwertung regelmässig angepasst werden sollten. In der Praxis aber denkt die Politik nicht daran.

Auf der Einnahmenseite werden fixe Geldbeträge oft mit der Präzision eines Uhrwerks angepasst. Vor allem bei der Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen, mit denen unmittelbar eine Erhöhung der Einnahmen einher geht. Oder bei der Anhebung der Abgeordneten-Diäten, mit denen sich unsere "Volks"-Vertreter die Taschen füllen. Um sich hier nicht einer unliebsamen Debatte zu stellen, werden die Diäten automatisch an die Lohnentwicklung gekoppelt.

Nur dort, wo es dem Bürger nutzen würde, lässt sich die Politik immer ganz viel Zeit. Bei Sozialhilfesätzen, den Eckwerten im Steuertarif (AKA kalte Progression), bei der Kilometerpauschale, Freibeträgen, Kindergeld, BAföG etc.

Und zusätzlich besitzt die Politik dann noch die Frechheit, sich für nach Jahren der Untätigkeit erfolgte unzureichende Anpassungen, die nicht einmal nominal die Teuerung kompensieren, in aller Öffentlichkeit feiern zu lassen.

Selbst, wenn nach Jahren endlich wieder alle Beträge inflationsbereinigt auf den ursprünglichen Nennwert angepasst würden, hat der Staat am Ende sich in der Zwischenzeit auf Kosten der Bürger bereichert. Aber in den meisten Fällen erfolgt ja nicht einmal eine Angleichung, geschweige denn eine Erstattung der in der Zwischenzeit zuviel abkassierten Steuern oder eine Nachzahlung der zu wenig gezahlten Leistungen.

Dass es am Ende der Staat selbst ist, der durch seine Geldpolitik die Inflation anheizt, gibt dem ganzen noch eine besondere Note.

Es ist daher kein Wunder, wenn auch nach einer vollmundig angekündigten BAföG-"Reform" am Ende für Förderungsberechtigte das Geld nicht reicht, um sorgenfrei ihrer Ausbildung nachzugehen.

Das ist schlicht das System, die Bürger ständig so knapp bei Kasse zu halten, dass es zum Sterben zu viel ist, aber zum Leben zu wenig.

Nur, wenn es um poltiisch gewollte Ausgaben geht, wie etwa aktuell um die Erhöhung des Kriegsetats, dann spielt Geld plötzlich ebenso wenig eine Rolle wie die Haushaltslage.

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