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  • marasek

mehr als 1000 Beiträge seit 16.11.2001

Re: Eine kleine Rätselgeschichte für SkeptikerInnen geschlechtergerechter Sprach

MiMoses schrieb am 13.03.2018 21:44:

Ein Vater fuhr einmal mit seinem Sohn zum Fußballspiel. Mitten auf einem Bahnübergang blieb ihr Wagen stehen. In der Ferne hörte man schon den Zug pfeifen. Voller Verzweiflung versuchte der Vater, den Motor wieder anzlassen, aber vor Aufregung schaffte er es nicht, so dass das Auto von dem heranrasenden Zug erfasst wurde. Ein Krankenwagen jagte zum Ort des Geschehens und holte die beiden ab. Auf dem Weg ins Krankenhaus starb der Vater. Der Sohn lebte noch, aber sein Zustand war sehr ernst. Er musste sofort operiert werden. Kaum im Krankenhaus angekommen, wurde er in den Operationssaal gefahren, wo schon das Dienst habende Chirurgenteam wartete. Als sie sich jedoch über den Jungen beugten, sagte Dr. Mayer mit erschrockener Stimme: "Ich kann nicht operieren - das ist mein Sohn!"

Nach dieser Geschichte fällt es den meisten Menschen erfahrungsgemäß schwer, noch die Wirkmacht geschlechtsspezifischer Formulierungen zu leugnen.

Das generische Maskulinum verwendet man dann, wenn das Geschlecht einer Person/Personengruppe irrelevant ist. Hier ist es jedoch relevant; da es jedoch unterschlagen wird, wirkt die Geschichte seltsam, wenngleich auch nicht ungrammatisch.

Kann ich auch mit der Katze machen: "Ich habe drei Katzen gehabt; eine hat mal die Nachbarskatze begattet."

Oder überhaupt generischen Begriffen: "Ich war mit drei Freunden auf Lanzarote; mit dem Niederländer habe ich mich aber dann gestritten". Das funktioniert nicht richtig, weil der Niederländer als bekannt vorausgesetzt wird, bis dahin aber unbekannt war.

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