Raistlin666 schrieb am 13.09.2023 13:04:
sieht man doch wunderbar daran, wieviele begeistert bei Böhmernann klatschen.
Ich gestehe zu er ist ja durchaus auch witzig, aber es ist auch ein Systemstabilisator und dafür muss man Ihn verurteilen. Ein Satiriker legt sich immer mit den Reichen und Mächtigen an und nicht mit irgendwelchen ausländischen, wo man nichts zu befürchten hat, sondern mit den eigenen.
Das gerade tut Böhmermann nicht, vielmehr hilft er noch dabei unbequeme Rädchen im System, wie hier den BSI Chef, durch "exklusive Enthüllung" zu beseitigen und alle klatschen begeistert mit, während man komplett ausblendet das "richtige Satiriker" die letzten sind die solche Sachen zugespielt bekommen.
Ihr dürft Böhmermann gerne weiter witzig finden, aber für seine Rolle als Systemstabilisator sollte man ihn möglichst auch boykottieren.
Es gibt keine "richtigen" oder "falschen Satiriker". Es gibt Satiriker. Und mit wem sich Böhmermann und seine Redaktion "anlegt", bleibt ihm und der Redaktion überlassen. Es ist auch völlig unerheblich für seine Rolle als Satiriker, ob man ihn witzig findet oder nicht. Laut den Einschaltquoten scheinen ihn ja einige witzig zu finden.
Ich weiß auch nicht, inwieweit seine Sendung ein System stabilisiert - das ist völliger Schwachsinn. Das Besondere am ZDF Magazin Royale ist, dass die Redaktion irgendwas zusammenfasst und ggf. mit eigenen Recherchen untermauert, und dies Böhmermann dann sofort satirisch kommentiert. Das gab es im deutschen Fernsehen noch nicht, und viele scheinen in ihrem Schubladendenken damit ein Problem haben. Dann kommen dann solche Kommentare wie "Er redet sich mit Satire raus". Nee, wenn man die Sendung verfolgt, ist klar ersichtlich, welche Kommentare Satire sind und welche nicht.
Wenn in früheren Kabarett-/Satiresesendungen wie z.B. Scheibenwischer ein Thema von Hildebradt kommentiert wurde, war das dem Publikum schon längst bekannt und hatte sich seine Meinung dazu gebildet.
Ich empfehle zu dem Thema den Podcast von Übermedien, in dem das ganze juristisch aufgedröselt wird - denn darum geht's ja:
https://uebermedien.de/88114/muessen-boehmermann-und-das-zdf-dem-ehemaligen-bsi-chef-schmerzensgeld-zahlen/
Ergebnis: Schönbohm, der die eigentlichen Recherchen gar nicht anzweifelt und sich nur an einzelnen Punkten der Sendung stört, wird vor Gericht scheitern, weil es sich hier um zulässige Meinungsäußerungen handelt. Nicht mal eine Einstweilige Verfügung hat Schönbohm bisher gegen die Sendung durchkriegen können.
Daher kommentierte Böhmermann auch vor ein paar Tagen auf Mastodon:
Die gesamte Sendung und unsere komplette Recherche inklusive aller Quellen stehen weiterhin, seit knapp einem Jahr, online (z.B. hier: https://youtu.be/dtZf-A4Qd5k?si=OPsNYq9FJ9y8Di3g) und sind weder inhaltlich widerlegt worden noch juristisch angefochten noch presserechtlich zu beanstanden. (...)
Um das auch nochmal ganz klar zu sagen: NEIN, wir haben im @zdfmagazin KEINE "falschen Vorwürfe" erhoben oder gar "Unwahrheiten" oder "Falschbehauptungen" verbreitet, auch wenn sich das manche sehnlich wünschen und sich dieser Unsinn prima erzählen, verbreiten und glauben lässt (siehe Internet).
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.09.2023 10:21).