jaho schrieb am 26. Mai 2006 9:08
> Kinder sind magisch von einem TV angezogen. Babys drehen ihren Kopf,
> bis sie auf den Bildschirm blicken können. Es flimmert ja auch so
> schön und macht Geäusche. Man muss den Fernseher aus machen, wenn man
> nicht will, dass die Kleinen daraufschauen - sie davon abzulenken ist
> beinahen unmöglich.
Stimmt. Bei Kindern unter 5 Jahren hat der Bildschirm regelrecht
hypnotische Wirkung. Ich glaube, daß so kleine Kinder gar nicht in
der Lage sind, wegzuschauen, auch wenn sie, zumindest im Alter von
unter einem Jahr, vermutlich nicht wirklich erkennen können, was da
zu sehen ist. Erst mit 8 bis 10 Monaten sind Kleinkinder fähig, die
zweidimensionalen Gegenstände in einem Bilderbuch mit den realen
Gegenständen zu assoziieren, die sie aus ihrer Umwelt kennen. Man
erkennt diese Entwicklung daran, daß die Kinder aktiv versuchen die
Gegenstände in den Büchern zu greifen.
Auch dies stellt übrigens einen durch das Medium induzierten
Lernprozess dar: Perspektivisches sehen in zweidimensionalen
Abbildungen muß erlernt werden, es ist keine angeborene Fähigkeit.
>
> Es sollte wohl jedem Erwachsenen klar sein, dass Fernsehkonsum in dem
> Alter zwar nicht wirklich direkt gefährlich ist, doch dass es für das
> Kind eine passive Zeit ist, in der es nicht aktiv spielt. Spielsachen
> sind passiv, da müssen die Kinder aktiv werden, damit sich etwas
> bewegt. Sie lernen dabei. Was sollen auch 1/2 jährige Babys durch das
> Fernsehen lernen können?
Dem stimme ich nicht uneingeschränkt zu. Ich halte Fernsehkonsum,
insbesondere wenn er dauerhaft stattfindet, für kleine Kinder sehr
wohl für gefährlich. Anders als das oben geschilderte Buch, ist, wie
Du ja selber feststellst, der Fernseher ein sehr passives Medium.
Beim Buch entdeckt das Kind den Inhalt des Mediums durch eine aktive
Ausseinandersetung mit dem Buch. Es betrachetet die Bilder, kann das
Buch befühlen, ansabbern und in der Gegend herumwerfen. Das klingt
seltsam, aber das gehört zur Erfahrung die das Kind mit dem Medium
macht dazu.
Beim Fernsehen ist das Kind von jeder Verantwortung für seine
sinnliche Wahrnehmung entbunden: Es entdeckt nicht selbst, es bekommt
fertige Elemente vorgesetzt. Dazu kommt daß der ständige Wechsel von
Bild und Ton vermutlich das Kind überfordert.
Ich glaube sehr wohl, daß dies einen Einfluß auf die Entwicklung des
Gehirns hat. Betrachte ich das Verhalten von Kindern im
Kindergartenalter, die viel Zeit mit Fernsehen verbringen, befürchte
ich, daß dieser Einfluß nicht positiv ist.
Gruß,
Jali
> Kinder sind magisch von einem TV angezogen. Babys drehen ihren Kopf,
> bis sie auf den Bildschirm blicken können. Es flimmert ja auch so
> schön und macht Geäusche. Man muss den Fernseher aus machen, wenn man
> nicht will, dass die Kleinen daraufschauen - sie davon abzulenken ist
> beinahen unmöglich.
Stimmt. Bei Kindern unter 5 Jahren hat der Bildschirm regelrecht
hypnotische Wirkung. Ich glaube, daß so kleine Kinder gar nicht in
der Lage sind, wegzuschauen, auch wenn sie, zumindest im Alter von
unter einem Jahr, vermutlich nicht wirklich erkennen können, was da
zu sehen ist. Erst mit 8 bis 10 Monaten sind Kleinkinder fähig, die
zweidimensionalen Gegenstände in einem Bilderbuch mit den realen
Gegenständen zu assoziieren, die sie aus ihrer Umwelt kennen. Man
erkennt diese Entwicklung daran, daß die Kinder aktiv versuchen die
Gegenstände in den Büchern zu greifen.
Auch dies stellt übrigens einen durch das Medium induzierten
Lernprozess dar: Perspektivisches sehen in zweidimensionalen
Abbildungen muß erlernt werden, es ist keine angeborene Fähigkeit.
>
> Es sollte wohl jedem Erwachsenen klar sein, dass Fernsehkonsum in dem
> Alter zwar nicht wirklich direkt gefährlich ist, doch dass es für das
> Kind eine passive Zeit ist, in der es nicht aktiv spielt. Spielsachen
> sind passiv, da müssen die Kinder aktiv werden, damit sich etwas
> bewegt. Sie lernen dabei. Was sollen auch 1/2 jährige Babys durch das
> Fernsehen lernen können?
Dem stimme ich nicht uneingeschränkt zu. Ich halte Fernsehkonsum,
insbesondere wenn er dauerhaft stattfindet, für kleine Kinder sehr
wohl für gefährlich. Anders als das oben geschilderte Buch, ist, wie
Du ja selber feststellst, der Fernseher ein sehr passives Medium.
Beim Buch entdeckt das Kind den Inhalt des Mediums durch eine aktive
Ausseinandersetung mit dem Buch. Es betrachetet die Bilder, kann das
Buch befühlen, ansabbern und in der Gegend herumwerfen. Das klingt
seltsam, aber das gehört zur Erfahrung die das Kind mit dem Medium
macht dazu.
Beim Fernsehen ist das Kind von jeder Verantwortung für seine
sinnliche Wahrnehmung entbunden: Es entdeckt nicht selbst, es bekommt
fertige Elemente vorgesetzt. Dazu kommt daß der ständige Wechsel von
Bild und Ton vermutlich das Kind überfordert.
Ich glaube sehr wohl, daß dies einen Einfluß auf die Entwicklung des
Gehirns hat. Betrachte ich das Verhalten von Kindern im
Kindergartenalter, die viel Zeit mit Fernsehen verbringen, befürchte
ich, daß dieser Einfluß nicht positiv ist.
Gruß,
Jali