> "letztlich ist effizienz der massstab, und daneben wird nichts geduldet"
Nach Jahrzehnten, in denen Effizienz bestenfalls als notwendiges Übel
betrachtete wurde, oft jedoch bei politischen und gesellschaftlichen
Vorstellungen und Prozessen schlicht ignoriert wurde, schlägt das
Pendel jetzt eben in die andere Richtung aus ... .
[...]
> mit dem bachelor wirft man die jugend hinaus in die raue
> wirtschaftswirklichkeit und seit längerem ist bekannt, dass firmen
> ein ziemlich großes interesse hegen leute auf sich einzuschwören.
Und das sind natürlich Verhältnisse wie beim Gottseibeiuns ... wenn
die Jugend "in die raue wirtschaftswirklichkeit" geworfen wird. Oh
Gott, dann droht ja das reale Leben.
[...]
> die jugend wird so gezwungen, für jemanden geld zu verdienen und
> bekommt auch einen obulus, darf vielleicht etwas karriere machen und
> auch noch was lernen.
Lernmöglichkeit, Einkommen, Karriere ... wirklich tragisch, wenn "die
Jugend" sich mit solchen Nebensächlichkeiten abfinden muss. Das sind
natürlich kritikwürdige, ja unhaltbare Zustände!
> aber bitte nur im vorgezeichneten feld und im vordefinierten rahmen.
Und das ist zunächst mal gut so. Dort kennt man sich aus, dort
funktionierts. Warum soll man nur aus Prinzip, in der Breite
ausserhalb der bekannten Felder und Rahmen herumirren?
> produziert und gebraucht werden wissensfunktionalisten.
> leute, die perfekt ins schema passen und ihre aufgaben erfüllen.
Aähm ... in der Regel: Ja ...
> das ist übrigens ein gesamtgesellschaftliches phänomen.
... und das ist richtig so! Mir ist völlig unklar, welche seltsamen
Vorstellungen Leute wie du haben? - Die Forschung, auch auf völlig
neuen Gebieten, ist unbetreitbar nötig, kann aber doch nie ein
Massenphänomen für den Jedermanns-Studenten sein.
Zum Erforschen neuer "Felder und Rahmen" braucht man eher wenige und
sehr spezielle Forscher. Z.B. 100.000de Physiker an die Quantenphysik
anszusetzen, wäre unproduktiv und weitgegend sinnlos (und
unfinanzierbar), in anderen Wissenschaftsgebieten wäre es ähnlich.
> auch die professoren sind so zurechtgeschnitten und funktionieren
> nach diesem muster.
> manche empören sich, das schon, aber nicht sehr lautstark.
> nur so ein bißchen am rande.
Warum_sollen_sie_auch? Das Prinzip ist nicht falsch, es wird zur Zeit
nur übertrieben und eher schlecht umgesetzt.
In den Zeiten der Massenunis zu glauben, der Großteil ihrer
Aboslventen könnten etwas anderes tun, als in die Wirtschaft zu
gehen, ist zwangsläufig nur ein Traum. Die Zahl der Stellen beim
Staat ist begrenzt (und sie sind längst überfüllt), und für die reine
Forschung braucht man noch weniger Leute.
> denn:
> vom system sind sie dazu verdonnert genauso zu funktionieren wie alle
> anderen.
> in der faz vom 24.3.2010 war unter dem titel 'stellenangebot' die
> entwürdigung einer leihprofessur für 30€ stundenlohn deutlich
> artikuliert.
Das wären ca. 5 Riesen/Monat in Vollzeit ... wao ist jetzt die
Entwürdigung? Das ein Prof. hier nach Stunde bezahlt wird?
[...]
> das fazit für mich: dem system will niemand so recht ans leder.
Warum auch?
> wenn man z.b. in der 'zeit' oder einer anderen großen zeitung
> kommentare einstellt, die die 'SYSTEM'frage berühren, dann erscheinen
> die einfach nicht.
>
> es scheint so, als scheue man den kontakt mit diesem wort wie der
> böse das weihwasser.
Man ignoriert es eher, weil es nicht weiterführt. Es gibt nicht mal
im Ansatz (realisierbare) Alternativen, und daher sollte man sich
eher mit Reformen des bestehenden Systems beschäftigen, die sicher
nötig sind.
> denn das führte unweigerlich tiefer und würde auch unbequemes zutage
> fördern.
Ohne persönlich werden zu wollen: Das nenne ich die "Arroganz der
Stänkerer", die mit dem bestehenden System nicht klarkommen, und
daher geradezu investigativ nach echten oder angeblichen verborgenen
"Unbequemlichkeiten" suchen lassen wollen.
> die ganze intellektuelle elite dieses landes scheint zu schweigen und
> sich zu freuen, dass man ja doch noch irgendwie ganz gut existiert.
Weil schon das "gute Existieren" etwas ist, was viele andere Systeme
und Systementwürfe nicht gewährleisten konnten und können? - Wie
gesagt, finde ich etwas überheblich.
Gruss,
TecDoc
Nach Jahrzehnten, in denen Effizienz bestenfalls als notwendiges Übel
betrachtete wurde, oft jedoch bei politischen und gesellschaftlichen
Vorstellungen und Prozessen schlicht ignoriert wurde, schlägt das
Pendel jetzt eben in die andere Richtung aus ... .
[...]
> mit dem bachelor wirft man die jugend hinaus in die raue
> wirtschaftswirklichkeit und seit längerem ist bekannt, dass firmen
> ein ziemlich großes interesse hegen leute auf sich einzuschwören.
Und das sind natürlich Verhältnisse wie beim Gottseibeiuns ... wenn
die Jugend "in die raue wirtschaftswirklichkeit" geworfen wird. Oh
Gott, dann droht ja das reale Leben.
[...]
> die jugend wird so gezwungen, für jemanden geld zu verdienen und
> bekommt auch einen obulus, darf vielleicht etwas karriere machen und
> auch noch was lernen.
Lernmöglichkeit, Einkommen, Karriere ... wirklich tragisch, wenn "die
Jugend" sich mit solchen Nebensächlichkeiten abfinden muss. Das sind
natürlich kritikwürdige, ja unhaltbare Zustände!
> aber bitte nur im vorgezeichneten feld und im vordefinierten rahmen.
Und das ist zunächst mal gut so. Dort kennt man sich aus, dort
funktionierts. Warum soll man nur aus Prinzip, in der Breite
ausserhalb der bekannten Felder und Rahmen herumirren?
> produziert und gebraucht werden wissensfunktionalisten.
> leute, die perfekt ins schema passen und ihre aufgaben erfüllen.
Aähm ... in der Regel: Ja ...
> das ist übrigens ein gesamtgesellschaftliches phänomen.
... und das ist richtig so! Mir ist völlig unklar, welche seltsamen
Vorstellungen Leute wie du haben? - Die Forschung, auch auf völlig
neuen Gebieten, ist unbetreitbar nötig, kann aber doch nie ein
Massenphänomen für den Jedermanns-Studenten sein.
Zum Erforschen neuer "Felder und Rahmen" braucht man eher wenige und
sehr spezielle Forscher. Z.B. 100.000de Physiker an die Quantenphysik
anszusetzen, wäre unproduktiv und weitgegend sinnlos (und
unfinanzierbar), in anderen Wissenschaftsgebieten wäre es ähnlich.
> auch die professoren sind so zurechtgeschnitten und funktionieren
> nach diesem muster.
> manche empören sich, das schon, aber nicht sehr lautstark.
> nur so ein bißchen am rande.
Warum_sollen_sie_auch? Das Prinzip ist nicht falsch, es wird zur Zeit
nur übertrieben und eher schlecht umgesetzt.
In den Zeiten der Massenunis zu glauben, der Großteil ihrer
Aboslventen könnten etwas anderes tun, als in die Wirtschaft zu
gehen, ist zwangsläufig nur ein Traum. Die Zahl der Stellen beim
Staat ist begrenzt (und sie sind längst überfüllt), und für die reine
Forschung braucht man noch weniger Leute.
> denn:
> vom system sind sie dazu verdonnert genauso zu funktionieren wie alle
> anderen.
> in der faz vom 24.3.2010 war unter dem titel 'stellenangebot' die
> entwürdigung einer leihprofessur für 30€ stundenlohn deutlich
> artikuliert.
Das wären ca. 5 Riesen/Monat in Vollzeit ... wao ist jetzt die
Entwürdigung? Das ein Prof. hier nach Stunde bezahlt wird?
[...]
> das fazit für mich: dem system will niemand so recht ans leder.
Warum auch?
> wenn man z.b. in der 'zeit' oder einer anderen großen zeitung
> kommentare einstellt, die die 'SYSTEM'frage berühren, dann erscheinen
> die einfach nicht.
>
> es scheint so, als scheue man den kontakt mit diesem wort wie der
> böse das weihwasser.
Man ignoriert es eher, weil es nicht weiterführt. Es gibt nicht mal
im Ansatz (realisierbare) Alternativen, und daher sollte man sich
eher mit Reformen des bestehenden Systems beschäftigen, die sicher
nötig sind.
> denn das führte unweigerlich tiefer und würde auch unbequemes zutage
> fördern.
Ohne persönlich werden zu wollen: Das nenne ich die "Arroganz der
Stänkerer", die mit dem bestehenden System nicht klarkommen, und
daher geradezu investigativ nach echten oder angeblichen verborgenen
"Unbequemlichkeiten" suchen lassen wollen.
> die ganze intellektuelle elite dieses landes scheint zu schweigen und
> sich zu freuen, dass man ja doch noch irgendwie ganz gut existiert.
Weil schon das "gute Existieren" etwas ist, was viele andere Systeme
und Systementwürfe nicht gewährleisten konnten und können? - Wie
gesagt, finde ich etwas überheblich.
Gruss,
TecDoc