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664 Beiträge seit 05.09.2008

die ökonomische Frage

sollte man auch nicht vergessen : es geht hier nicht einfach um im
kern gut gemeinte, aber wie stets schlampig vom politikerklüngel
umgesetzte wissenschaftspolitik.

man vergesse nicht, daß großkonzerne wie die bertelsmann ag bei dem
ganzen spaß federführend waren. auslandssemester, anerkennung von
studienleistungen etc. pp. läuft doch am ende des tages, wenn es
nicht prinzipielle bürokratische hürden gibt, auf die willkür
irgendeines anerkennenden professors hinaus. das gab es sicher auch
schon früher, auch schon vor erasmus. es wäre ohnehin fragwürdig, wie
eine europaweite angleichung von studiengängen zur
attraktivitätssteigerung eines auslandssemesters beitragen sollte.
wenn ich überall das gleiche studieren kann, wozu soll ich dann meine
deutsche, französische, italienische etc. hochschule überhaupt
verlassen ? wegen der sprache ? dafür geht man ohnehin in die
angelsächische welt, und die gehört nicht zu europa (bis auf GB).

nein, worum es wohl vor allem geht in der herstellung eines
einheitlichen europäischen hochschulraums, ist die bedingungen für
eine bevorstehende privatisierung des bildungssystems zu schaffen.
man kann das etwa mit dem abbau von zollschranken oder etwa
währungsunion vergleichen. solange, wie in europa universitäre
kleinstaaterei herrschte, mit kunterbunter vielfalt an abschlüssen,
maßen, bedingungen, staatseinflüssen usw. waren die
invesititionsbedingungen für global aufgestellte großkonzerne eher
unattraktiv, schätze ich. das bachelor/master system ist den
europäischen hochschulen ja von federführenden privatunternehmen
direkt aufgezwungen worden. universitäten lassen sich dann, wenn die
staatshaushalte ersteinmal ruiniert sind, sehr schön und ohne
verwaltungschaos abstoßen, in etwa so wie karstadt filialen oder dgl.

was habt ihr denn gedacht ? natürlich kommt das, wenn die krise der
staatshaushalte in europa eklatiert. gesundheitssysteme,
bildungssysteme, alle staatlichen infrastrukturen werden dann
privatisiert, was denn sonst ? und bologna war eine wegmarke hin zu
diesem, übrigens ja so oder so avisierten, fernziel...
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