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  • ADie

mehr als 1000 Beiträge seit 09.05.2001

Re: Was Reagan und Bush angeht, hat Goeßmann zweifellos recht

Der Irak-Krieg und der Sturz von Saddam Hussein im Jahr 2003 hatten direkte Auswirkungen auf den späteren Sturz von Muammar al-Gaddafi und den libyschen Bürgerkrieg im Jahr 2011, obwohl sie nicht unmittelbar kausal miteinander verbunden waren. Hier sind die wichtigsten Zusammenhänge:

1. Auswirkungen der US-Invasion des Irak: Der Krieg im Irak destabilisierte die Region und schwächte die autoritären Regime in der Umgebung, einschließlich des Regimes von Gaddafi in Libyen. Die USA und ihre Verbündeten setzten auf eine Politik des Regimewechsels im Irak und versuchten, eine demokratische Regierung zu etablieren. Dies sendete ein Signal an andere autokratische Herrscher in der Region, dass ihr Regime ebenfalls gefährdet sein könnte.

2. Verstärkung von Aufständen und Opposition: Der Erfolg des irakischen Widerstands gegen die US-Besatzung inspirierte oppositionelle Gruppen in der gesamten Region, einschließlich Libyens. Die libysche Opposition sah die Schwäche des Gaddafi-Regimes und sah die Möglichkeit, gegen seine Herrschaft vorzugehen.

3. Unterstützung für libysche Rebellen: Die Erfahrungen und Kontakte von einigen irakischen Widerstandskämpfern wurden von den libyschen Rebellen genutzt. Einige libysche Kämpfer hatten im Irak gekämpft und kehrten dann nach Libyen zurück, um gegen das Gaddafi-Regime zu kämpfen. Dies trug zur Stärkung der Oppositionsbewegung in Libyen bei.

4. Internationale Reaktion: Der Sturz von Saddam Hussein im Irak führte dazu, dass viele Länder und internationale Akteure, darunter auch die NATO, eine restriktivere Haltung gegenüber autokratischen Regimen einnahmen. Als der arabische Frühling 2011 begann und die libysche Opposition sich formierte, ermutigten einige internationale Akteure, wie beispielsweise die NATO, die libysche Opposition und unterstützten den Einsatz von Luftangriffen gegen das Gaddafi-Regime.

Zum Kosovo-Krieg (das wäre jedenfalls die korrekte Bezeichnung): Der Angriff auf Serbien 1999 erfolgte nach der Weigerung Serbiens, den Vertrag von Rambouillet zu unterzeichnen und damit den serbischen Angriff auf das Kosovo zu beenden. Und er ist nicht denkbar ohne die serbischen Angriffe auf Bosnien-Herzegovina, insbesondere die Belagerung von Sarajevo von 1992-1996. Nach dem jahrelangen Gemetzel dort wollten weder USA noch Europäer, dass ein ähnlicher Konflikt wieder gewaltsam eskaliert und sich wieder jahrelang hinzieht, m.E. völlig zu recht.

Für die angebliche Behauptung Schröders hätte ich übrigens gerne einen Beleg.

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