ADie schrieb am 19.07.2023 14:18:
Der Irak-Krieg und der Sturz von Saddam Hussein im Jahr 2003 hatten direkte Auswirkungen auf den späteren Sturz von Muammar al-Gaddafi und den libyschen Bürgerkrieg im Jahr 2011, obwohl sie nicht unmittelbar "ursächlich" miteinander verbunden waren. Hier sind die wichtigsten Zusammenhänge:
Das ist bereits ein Widerspruch in sich. Oder ist das ein Stilmittel?
2. Verstärkung von Aufständen und Opposition: Der Erfolg des irakischen Widerstands gegen die US-Besatzung inspirierte oppositionelle Gruppen in der gesamten Region, einschließlich Libyens. Die libysche Opposition sah die Schwäche des Gaddafi-Regimes und sah die Möglichkeit, gegen seine Herrschaft vorzugehen.
Hier übertreibt es der Künstler ein wenig. Der irakische Widerstand a.k.a. al-Qaida war eine Internationale Terrororganisation, gegen welche die USA vorgaben einen "War on Terror" gegen sie zu führen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Al-Qaida
Nach den Umstürzen und Unruhen in diversen arabischen Ländern ab Jahresende 2010/Jahresbeginn 2011 veränderte sich die Struktur von al-Qaida grundlegend.[93] Al-Qaida-Regionalfilialen, etwa al-Qaida im Islamischen Maghreb, nutzten die Revolutionswirren und versorgten sich aus unbewachten Waffendepots wie sie auch die teils recht unbewachten Grenzen, etwa zwischen Algerien und Tunesien oder zwischen Tunesien und Libyen, und den dadurch neu gewonnenen Bewegungsspielraum nutzten.
Zudem entstanden diverse islamistische Gruppierungen und Netzwerke, die keinen, oder teils auch keinen offenen, organisatorischen Bezug zu al-Qaida vorwiesen und die sich oft den Namen Ansar al-Scharia (Unterstützer der Scharia) gaben.
3. Unterstützung für libysche Rebellen: Die Erfahrungen und Kontakte von einigen irakischen Widerstandskämpfern wurden von den libyschen Rebellen genutzt. Einige libysche Kämpfer hatten im Irak gekämpft und kehrten dann nach Libyen zurück, um gegen das Gaddafi-Regime zu kämpfen. Dies trug zur Stärkung der Oppositionsbewegung in Libyen bei.
4. Internationale Reaktion: Der Sturz von Saddam Hussein im Irak führte dazu, dass viele Länder und internationale Akteure, darunter auch die NATO, eine restriktivere Haltung gegenüber autokratischen Regimen einnahmen. Als der arabische Frühling 2011 begann und die libysche Opposition sich formierte, ermutigten einige internationale Akteure, wie beispielsweise die NATO, die libysche Opposition und unterstützten den Einsatz von Luftangriffen gegen das Gaddafi-Regime.
Zu Deutsch die NATO hat für al-Qaida die Luftwaffe gespielt.
Zum Kosovo-Krieg (das wäre jedenfalls die korrekte Bezeichnung): Der Angriff auf Serbien 1999 erfolgte nach der Weigerung Serbiens, den Vertrag von Rambouillet zu unterzeichnen und damit den serbischen Angriff auf das Kosovo zu beenden.
Naja, also wir haben 1998 die UCK bei der Bundeswehr ausgebildet und bewaffnet und trotzdem wollte Serbien in Rambouillet alle Forderungen erfüllen, bis auf eine...die Besetzung Serbiens durch NATO Truppen. Das Ultimatum von Österreich-Ungarn an Serbien 1914 war geradezu großzügig im Vergleich zu Rambouillet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Rambouillet
Nach Abschluss der Verhandlungen wurde öffentlich, dass die Kapitel 7 und 8 sowie der Anhang B des Vertrages vor der Öffentlichkeit und, nach Aussage des serbischen Verhandlungsführers Ratko Marković, auch bis kurz vor dem Verhandlungsende vor der serbischen Delegation geheim gehalten worden waren. Im ursprünglichen Text, über den in der Rambouillet-Konferenz gesprochen wurde, fehlten diese Passagen.
Kapitel 7 erläutert dabei die militärische Seite der Vertragsimplementierung, Anhang B geht auf den Status der internationalen Streitkräfte (KFOR, Kosovo Forces) ein. In Anhang B wurden Forderungen wie die freie Beweglichkeit der NATO in ganz Jugoslawien, inklusive des Luftraumes und der See und ihrer Nutzung für Manöver, Training und andere Operationen (Artikel 8[10]), die völlige Immunität von NATO und NATO-Personal gegenüber jugoslawischen Behörden (Artikel 6[11]) und die kostenlose Nutzung der gesamten Infrastruktur Jugoslawiens (Artikel 10) festgeschrieben. Auch im Vertrag von Dayton waren diese Fragen in ähnlicher Weise geregelt worden.[12]
Die insbesondere in Anhang B enthaltenen Bestimmungen wurden von vielen Kritikern als unannehmbar eingeschätzt. So sagte MdB Hermann Scheer nach Bekanntwerden von Anhang B: „Es war unrichtig von der Bundesregierung, zu glauben und dem Parlament und der Öffentlichkeit zu suggerieren, dieser Vertrag hätte von Belgrad jemals unterschrieben werden können“.
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Für die angebliche Behauptung Schröders hätte ich übrigens gerne einen Beleg.
https://rumble.com/vznlxb-gerhard-schrder-ber-den-kosovo-krieg-ich-habe-gegen-das-vlkerrecht-verstoen.html
Wichtiges Zeitdokument: Der ehemalige SPD-Politiker und Bundeskanzler Gerhard Schröder räumt im Gespräch mit Josef Joffe, dem Herausgeber des NATO- Propagandablattes "Die ZEIT", am 09. März 2014 ein, mit dem Kosovokrieg bewusst gegen das Völkerrecht verstoßen zu haben.
Phoenix I 09.03.2014
„Der Rambouillet-Text, der Serbien dazu aufrief, den Durchmarsch von NATO-Truppen durch Jugoslawien zu genehmigen, war eine Provokation, eine Entschuldigung dafür, mit den Bombardierungen beginnen zu können. Kein Serbe mit Verstand hätte Rambouillet akzeptieren können. Es war ein ungeheuerliches diplomatisches Dokument, das niemals in dieser Form hätte präsentiert werden dürfen. […] Die Serben haben sich vielleicht in der Bekämpfung des KLA- (UÇK-)Terrors barbarisch verhalten. Jedoch wurden 80 % der Brüche des Waffenstillstandes, zwischen Oktober und Februar, von der KLA begangen. Es war kein Krieg der ethnischen Säuberung zu dieser Zeit. Wenn wir die Lage korrekt analysiert hätten, hätten wir versucht den Waffenstillstand zu unterstützen und nicht die ganze Schuld auf die Serben geschoben.“
– Henry Kissinger[21]
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.07.2023 14:53).