kemmerich schrieb am 20.07.2023 12:34:
Naturzucker schrieb am 20.07.2023 11:39:
Egon Bahr hat es einst auf den Punkt gebracht. Egal, was man Ihnen erzählt, es geht nie um Moral oder Menschenrechte, es geht immer nur um Interessen.
Das stimmt, und zwar in Bezug auf das, womit Bahr beschäftigt war: Aussenpolitik. Staaten, insbesondere Großmächte, denken in Gleichgewichtskategorien. Sie wollen ihren Status behalten und reagieren äußerst empfindlich auf Veränderungen im Machtgefüge, die zu ihren Ungunsten ausgehen könnten. Das ließ sich ja immer gut an dem Verhalten der USA beobachten: Sie schmierten die übelsten Folterknechte von Diktatoren, wenn sie sie gebrauchen konnten. Sie versuchten stets, Machtwechsel in bestimmten Ländern zu verhindern bzw. zu befördern. Sie führten Kriege um Öl. Und natürlich auch um ihren Einflussbereich.
Aus dieser Perspektive ist der russische Angriff auf die Ukraine, so scheußlich er auch ist, exzellent nachvollziehbar. Der Westen hätte die NATO nicht erweitern dürfen, und das Versprechen an die Ukraine, das Land in die NATO aufzunehmen (Bukarest 2008), war absolut toxisch.
Und was für Moral und Menschenrechte gilt, kann man meiner Ansicht nach sinngemäß auch auf Umwelt, Klima oder Corona übertragen. Auch hier dienen heere Ziele nur als schöne Fassade, um in Wahrheit andere Interessen zu verfolgen.
Das halte ich allerdings für Quatsch. Anderer Film.
LOL
Das Wetter ändert sich, oder es bleibt wie es ist.
Die Welt ändert sich nun mal - in jeder Minute.
Ist blöd, aber auch Machtverhältnisse und Großmächte ändern sich.
Daran ändern auch Tränen auf die Vergangenheit nichts.
Die UN-Charta gilt nun mal für alle Staaten, auch für Großmächte.