teqq.at schrieb am 21.05.2024 17:07:
lucia schrieb am 21.05.2024 16:34:
Ja, wie man mir gesagt hatte, seit 2005 eben auch die Beamten, und auch die Selbständigen.
Am End' kommt für alle Versicherten schließlich mehr heraus. Demografisch schauts bei Euch ja auch anders aus.Naja, es ist hier halt so, wenn man arbeitet bekommt man was. Wenn nicht, dann nicht (oder nur wenig). Das hat Vor- UND Nachteile, die Nachteile werden durch die Kollektivverträge, die für beide Seiten bindend sind (und deren Unterschreitung strafbar) recht gut aufgefangen.
Mit dem Wenigen ist wohl auch das sogen. Bürgergeld, die Existenzgrundsicherung, gemeint.
Das ist aber etwas anderes als die Kollektivverträge? Diese beziehen sich auf gewerkschaftliche Vereinbarungen als Vertreter der Arbeitnehmerseite mit der Wirtschaftskammer ( Vertreter der Arbeitgeberseite ). Also wie hier auch gilt wohl: je stärker eine Gewerkschaft ( Anzahl der Mitglieder, und nebenbei: wo deren Funktionäre auch nicht korrumpiert sind ) umso besser die Durchsetzbarkeit der berechtigten Lohnforderung. Nebenbei- und immer wieder, weils mich wirklich fasziniert hat, als ich davon erfahren hab':
Manchmal kommste mittels musikalischer Wege wo hin
https://de.wikipedia.org/wiki/Industrial_Workers_of_the_World
Ich find das: richtig stark - weil?
unter anderem deshalb:
"....Die IWW ist außerdem bekannt für das Wobbly-Shop-Modell der Arbeitsplatzdemokratie, in dem Arbeiter ihre eigenen Manager wählen[5] und andere Formen der Basisdemokratie und Arbeiterselbstverwaltung umgesetzt werden. Die IWW verlangen von ihren Mitgliedern nicht, dass sie in einem von ihr vertretenen Betrieb arbeiten,[6] und schließt auch die Mitgliedschaft in einer anderen Gewerkschaft nicht aus.[7]
Wie oft haben sich schon Leut in Betrieben beklagt, daß ihnen da wer als Führungskraft vorgesetzt ist, die nur um Gewinnmaximierung ( und shareholder value) besorgt ist und ihr die Belange der Belegschaft egal ist?
3) Man bekommt hier eine Pensionsanwartschaft erst nach mindestens 180 Versicherungsmonaten, davon mindestens 84 Monate auf Grund einer Erwerbstätigkeit, vor dem Stichtag (Renteneintritt). Wer nie eingezahlt hat, bekommt nur eine Mindestrente, die auf Notstandshilfeniveau liegt.
Das Problem hierzulande ist ja auch, daß selbst wer jahrelang eingezahlt hat und dann dennoch - bspw. wg. schwerst verunfallt- seiner Arbeit nicht mehr nachgehen kann - bzw. nach langer Rekonvaleszenzzeit nicht mehr in der Lage ist, etwas zu arbeiten, was eben nicht auf Bullshitjobniveau ist, auch auf Grundsicherungsniveau landet.
Darum hat man die Anwartschaften. Zwar bleibt die Rente "stehen", d.h. sie steigt nicht weiter durch weitere Beträge, aber man ist oberhalb der Grundsicherung. Bei mir steht auf dem PVA-Auszug auch, was ich bekommen würde, wenn ich nicht weiter einzahle. Das gleicht sich dann immer weiter an, bis es deckungsgleich mit Renteneintritt ist.
Außerdem wird das Weiterarbeiten belohnt. Und mein Vertrag endet mit Pensionseintritt, NICHT mit dem 65. Lebensjahr automatisch.
Ja wenn einem die Arbeit die man tut, Freude macht und man bleiben möchte- ist auch nicht schlecht - denk ich daran, daß man ja dann den Nachkommenden noch einiges beibringen kann- win-win für Beteiligte, wenn der Jüngere vom Erfahrenen lernen kann. Siehe oben: Wo wer gern arbeitet, schon mal, weils Betriebsklima stimmt, gehste halt auch nicht so gerne weg - was ich nachvollziehen kann.
Und dann wollen's einem erzählen, 'hätteste halt was Gescheites gelernt'.
Das ist verkürzt. Etwas zu lernen, im Sinne von Ausbildung öffnet Türen, und das muss kein Studium sein (ohne wird man in Deutschland ja auch Minister... :) ).
Handwerker sind hier angesehen, weil man weiß, dass man sie braucht.
Gut ( und zugleich sorry- wegen Länge wieder), dann muß ich wohl weiter ausholen:
So weit ( um überhaupt eine gute Ausbildung machen zu können) muß man- wenn man aus sozioökonomischen Umständen stammt, in die man hineingeboren ist- wofür man nichts kann, ja erst mal kommen dürfen - was meint, die Anlaufhürden sind ungleich größer als für wen, der in Verhältnisse hineingeboren ist, wo einem schon automatisch die Türen geöffnet werden. Menschen haben Vorurteile, die sich nicht zuletzt bei der Wahl derjenigen, die sie - bspw. als AZUBI - nehmen, nach deren geografischem Wohnort richten.
Beispiel München ( und Jahrzehnte her, also nix Neues ) wenn da wer in einem sogen. 'Glasscherbenviertel' gewohnt hat und sich beworben hat, ist der nicht so gern - wenn überhaupt- eingestellt worden, als wer aus bspw. Bogenhausen oder Nymphenburg ( alles Stadtteilviertel). Selbst, wenn der mehr Motivation gehabt hatte, weil er ja raus wollt', aus seinen Verhältnissen. Und dann so wem hinterher zu sagen: 'Ja hättest halt was G'scheites gelernt'- das ist zynisch. So war das bspw. gemeint.
"Schwer ist leicht was" ( Ottfried Fischer)
Oh ja, vielleicht 'Politiker' ? Also Abgeordneter werden - da kannste dann nach vier Jahren schon in Rente gehen, und wenn du nicht allzu viel Geld brauchst zum Leben, kommste somit
gut davon. https://rentenbescheid24.de/1000-euro-rente-in-vier-jahren/Ja, Politiker bekommen nach kurzer Zeit eine Rente, die ein Arbeiter erst bekäme, wenn er seit Bismarck gearbeitet hätte...
Und: die weitaus anstrengenderen Arbeiten, auf dem Bau, in der Pflege, in allen anstrengenden Berufen, Dienstleistungen, ganzen Tag auf den Beinen, Gastronomie, uswusf. - die, ja klar...."soll'n sich mal nich' so anstellen".
Unsere Pflegekräfte haben eine Erhöhung rückwirkend ab 1.1.2024 von 9,2% bekommen. Das Flughafenbodenpersonal satte 18% (habe ich noch als Schlagzeile im Kopf und die ackern richtig). Der Bau 7,15%, die IT (so wie ich) 7,8%. Gastro 9,3%.
Ja, die Steuern. Laaange Geschichte. Zum Glück bin ich in Deutschland schon lange ausgesteuert, die Steuern Klasse I waren nach der Scheidung echt heftig. Und die SV.
Interessant, dass man nach einer Trennung damals sofort Klasse I hatte, aber alle Verpflichtungen wie vorher weiterliefen. Hat richtig Geld gekostet.
Heißt ja nicht umsonst: 'Scheiden tut weh'.
Darum prüfe, wer sich ewig bindet....nein, ich möcht nicht 'G'scheitmeiern', und viel dazu sagen mag ich eigentlich auch nicht, nur, daß ich das durchaus nachvollziehen kann.
Gibt ja auch immer: zwei Seiten.
Kinder allein erziehen ( und auch , wenns nur paar Jahre so gewesen ist) ist nicht immer wirklich leicht - vor allem nicht in einer Gesellschaft, deren Vorurteile darin bestehen, der Frau meinen, sagen zu müssen, daß sie doch 'selber schuld' sei. Erzkonservative Leut' ?Können so richtig arg sein.
Aber ...ich sag mal: ist mttlw. das, was mir ( so weits mich selber anging) peripher wo dran vorbei geht - dem Nachwuchs gehts gut, der kann was, hat was gelernt, und macht ihm richtig Freude.
Und ich wünscht, daß Kinder nicht diskriminiert werden, nur weil sie eben nicht aus der Wohlstandssiedlung stammen. Sondern faire Chancen bekommen! Kinder können nie was dafür - auch nicht für die dummen Kriege vermeintlich 'erwachsener Menschen' .
Ihr Beispiel 'nicht aufhören müssen, automatisch, mit 65' - siehe oben, da mag ich aus meiner Sicht noch etwas dazu sagen: selbst als bereits berentet wenn auch unfreiwillig zu früh, werd' ich mein Verständnis von 'trotz alledem' weiterhin nicht über Bord werfen.
Dazu gehört durchaus auch Selbstironie; und Humor? Wenn der meinem Mitmensch nicht ausgeht, hab ich auch was davon. Also win-win.
Gute Prise Humor hilft , auch mal Abstand zu nehmen.
Dazu fällt mir halt immer wieder mal auch: Der Josef Hader ein.
Den mag ich:)
Grüße nach Austria