Dagegen müssen wir uns und unsere baltischen Partner schützen, auch durch verstärkte Abschreckung und zusätzliche Abstandswaffen. Alles andere wäre nicht nur verantwortungslos, sondern auch naiv gegenüber einem eiskalt kalkulierenden Kreml
Es gibt inzwischen 32 Nato-Staaten, warum müssen denn ausgerechnet wir die Balten schützen? Und warum stationieren die USA diese Waffen dann nicht gleich im Baltikum?
Seit ihrem Nato-Beitritt riskieren die Balten eine große Klappe gegen Russland und fühlen sich fürchterlich bedroht.
Auch Frau Baerbock kann die Geographie nicht ändern: es führt kein Weg daran vorbei, sich mit seinem Nachbarn zu vertragen. Remigrationspläne gegen russische Minderheiten, wie in Lettland sind dabei nicht hilfreich.
Gerade das Baltikum zeigt überdeutlich den Größenwahnsinn der Nato-Erweiterung: kleine Länder werden aufgenommen, die nicht nur nichts zur gemeinsamen Sicherheit beitragen können, sondern auch noch aktiv an den Außengrenzen zündeln und sich zur Freude des großen Bruders aus Übersee für keine Provokation gegen Russland zu schade sind.
Dazu ein Hegemon, der nach Lust und Laune seinen (nicht nur) nuklearen Sicherheitsschirm aufspannt oder einklappt, so wie es ihm gefällt, abhängig von der Fügsamkeit der jeweiligen Regierung.
Das alles erzeugt ganz offenbar keine Sicherheit, sonst bräuchten wir ja keine neue Aufrüstung, sondern ein konkurrierendes Buhlen um den besten Platz am amerikanischen Rockzipfel.
Die Nato müsste nicht "Trump-sicher", sondern US-sicher gemacht werden, und das kann nur durch eine gemeinsame europäische Sicherheitsallianz gelingen, ohne die USA.
Das ist natürlich auf absehbare Zeit völlig illusorisch, aber Trump mag uns da in den nächsten vier Jahren noch unfreiwillig behilflich sein.
Was unsere Sicherheit ab ganz sicher nicht erhöht, ist die Stationierung von US-Erstschlagswaffen, vielleicht sogar nuklearen Hyperschallwaffen, die in 5 Minuten in Moskau sind. Allein die praktischen Implikationen eines falsch detektierten Angriffes sind horrend.
Russland muss darauf gemäß militärischer Logik reagieren, dann wir wieder, etc ... ein Rüstungswettlauf eben.
Wenn das ganze dabei von westlicher Seite auch noch von einem de facto Verhandlungs- und Gesprächsverbot mit Russland begleitet wird, wie die Reaktion auf Orbans Reisen zeigt, dann müssen wir uns wohl glücklich schätzen, wenn wir überhaupt noch die Folgen des Klimawandels erleben dürfen, ohne vorher durch eine Fehleinschätzung in einem aus Versehen ausgelösten Krieg vorzeitig aus dem europäischen "Garten" "vertrieben" worden zu sein.