Baerbock wurde ja nun mal offensichtlich vom tiefen Staat der USA in die Position gepflanzt, die sie im Augenblick innehat. Sie simuliert jetzt als deutsche Außenministerin die Vertretung deutscher Interessen anderen Staaten gegenüber. Selbst sie kommt aber in der gegenwärtigen Situation nicht umhin sich Russland gegenüber konziliant zu geben. Der Autor dokumentiert, wie das in Russland auch wahrgenommen wird.
Doch auch leisere Signale Baerbocks, nicht in jeder Beziehung zu Moskau Öl ins Feuer gießen zu wollen, kommen in Moskau an. So etwa ihre Weigerung, anders als etwa Großbritannien, Waffen an die Ukraine zu liefern oder wie Kanada gar Truppen in das russische Nachbarland zu senden.
Wir können hier wie so oft sehen, dass Russland freie Medien hat, wo offen diskutiert und argumentiert werden kann, während uns die Medien hierzulande nichts zu bieten haben außer brutaler und rücksichtsloser antirussischer Hetze. Sie sind halt zu 100% in den Händen der hiesigen Kriegspartei, die natürlich von derjenigen in den USA abhängig ist.
Eigentlich ist die Fraktion der deutschen Politik und Ökonomie, die für Ausgleich und Zusammenarbeit mit Russland plädiert und arbeitet sehr viel stärker als die Transatlantiker. Sie hat aber keine Medien. Und inwiefern sie überhaupt die Kontrolle hat - und nicht in Wirklichkeit die USA - ist zweifelhaft.
Der Dreh- und Angelpunkt ist Nordstream 2 und die Versorgung Deutschlands mit russischem Gas. Wenn das russische Gas nicht mehr fließt ist Deutschland am Ende. Nicht nur dass dann keine unabhängige deutsche Politik mehr möglich ist, das Land wird insgesamt komplett ruiniert. Da die Energiepreise ins Unermessliche steigen werden, ist die deutsche produzierende Industrie am Ende, das Land wird verarmen, wir werden alle zusammen hungern und frieren. Nordstream 2 ist also ein deutsches Projekt. In Russland weiß man das.
Am Abschluss des Vorhabens hängen im Land [Deutschland] zahlreiche Arbeitsplätze und Investitionen, es gilt daher [in Russland] – anders als in der deutschen Politik – nicht als "Kremlprojekt".
2014/15 hatten die USA in der Ukraine ihre Ziele eigentlich bereits erreicht. Die bis heute dort regierenden Nazis waren an die Macht geputscht worden. Das Projekt der Ausrottung der ukrainischen Russen war in vollem Gange. Nur im Donbass konnten sich die Menschen noch gegen ihre drohende Vernichtung verteidigen. Die Krim hatte sich bereits vorher im letzten Augenblick nach Russland gerettet.
Nordstream 2 war zwar bereits projektiert, aber der Bau hatte noch nicht begonnen. Russland sah aber jetzt keinen Sinn mehr darin, das Projekt fortzuführen. Gazprom gab im Januar 2015 bekannt, dass es das Pipelineprojekt nicht weiter verfolgen würde. Um das Projekt zu retten flog Angela Merkel nach Moskau zu einem Vieraugengespräch mit Putin. Nicht einmal Dolmetscher waren anwesend. Merkel wollte unter allen Umständen verhindern, dass die USA mitbekam, was sie da mit Putin besprach.
Merkel überredete Putin Nordstream 2 fortzusetzen. Dafür würde Deutschland sich für einen Ausgleich zwischen ethnischen Ukrainern und ethnischen Russen in der Ukraine einsetzen. Die Ukraine sollte zu einem föderalen Staat werden. Diese Vereinbarung wurde tatsächlich umgesetzt im Minsk II-Vertrag. Minsk II ist also ebenfalls ein deutsches Projekt. Wobei man genauer sagen muss, ein deutsch-russisches Projekt. Es wäre, wenn man es denn umsetzen würde, die Garantie für Frieden in Europa.
Der Abschluss von Minsk II wurde begünstigt durch die komplette Niederlage der ukrainischen Armee im Donbass. Die Alternative wäre der Marsch der Donbass-Leute auf Kiew gewesen. In dieser Situation konnte am 12. Februar 2015 der Kompromiss von Minsk durchgesetzt werden. Von Anfang an haben die ukrainischen Nazis und ihre Freunde Minsk II als Verrat empfunden. Die Rückeroberung von Debalzewe am 15. 2. 15 durch die Milizen des Donbass ist bis heute für die Ukronazis und ihre Freunde einer der wichtigsten Punkte in ihrer Propaganda zur Zerstörung von Minsk II. Minsk II ist aber Völkerrecht. Wer Minsk II nicht umsetzen will begeht ein Kriegsverbrechen.
Um die nun - bis heute - vor Wut schäumenden USA zu beruhigen nahm Deutschland ab jetzt nach außen hin eine betont antirussische Position ein. Minsk II, das man ja selbst erst initiiert hatte, wurde boykottiert. Der Kern des Abkommens sind direkte Verhandlungen zwischen der Putschregierung in Kiew und den beiden Volksrepubliken Donezk und Lugansk. Zu diesen Verhandlungen ist es nie gekommen - u.a. weil Deutschland sich weigerte, sich als Mediator (Normandie-Format) dafür einzusetzen. Man gab ganz im Gegenteil der Ukraine Deckung für ihre Sabotage von Minsk II. In Russland kam dieser Verrat, den Merkel da beging, natürlich nicht gut an.
Ein Krieg zwischen Russland und der Ukraine würde nicht nur Nordstream 2 verhindern, es würde den Strom russischen Gases nach Deutschland vermutlich völlig zum Erliegen bringen. Es ist also im deutschen Interesse, den Ausbruch dieses Krieges zu verhindern. Da die Kriegspartei alle Medien und wesentliche Teile der deutschen Politik kontrolliert, kann das nur versteckt, im Hintergrund, vermittelt über diverse Intrigen geschehen.
Russland hat aber überhaupt nicht vor die Ukraine anzugreifen und betont das auch wieder und wieder. Es will selbst nicht angegriffen werden und fordert darum Sicherheitsgarantien. Warum gibt man sie Russland nicht einfach? Das ist natürlich eine ironische Frage. Das ist ja nun mal das Propaganda-Narrativ, das die Wirklichkeit auf den Kopf stellt, das aber vollständig durchgesetzt wurde. Russland ist der angebliche Aggressor. Auch die prorussische Fraktion der deutschen Politik muss so tun, als ob sie das für wahr hält.
Das gleiche gilt für die Fraktion der US-amerikanischen Politik, die den Krieg verhindern möchte. Die USA können die Ukraine militärisch nicht verteidigen. Eine schlimmere Blamage als die Besetzung der Ukraine durch Russland ist nicht vorstellbar. Der geopolitische Erfolg des Maidans wäre komplett rückgängig gemacht. Außerdem würde nach dem Krieg der russische Gasfluss nach Europa stoppen. Die USA sind nicht im Ansatz in der Lage das auszugleichen. Statt einem starken Vasallen hätten die USA jetzt einen Vasallen, der im Chaos versinkt wie die Ukraine, zwar voll auf Seiten der USA, aber zu nichts mehr fähig außer hohlem antirussischem Kriegsgeschrei.
Aus verschiedenen Gründen ziehen also die Fraktionen in Deutschland und den USA, die den Krieg jetzt verhindern möchten, am gleichen Strang. Aber werden sie sich durchsetzen können? Ich denke ja. Weil die "Friedenspartei" das wirkliche Interesse Deutschlands und der USA verkörpert. Ein Krieg gegen Russland ist im Augenblick irrational, da er mit einer Niederlage enden wird, falls er nichtnuklear geführt wird. Die garantierte beiderseitige Vernichtung im nuklearen Krieg ist ebenfalls keine gute Alternative.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.01.2022 13:01).