Trotz der von den Russen als feindselig empfundenen US-Außenpolitik schätzen der Kreml und Experten die US-Amerikaner als Verhandlungspartner aktuell von der Bedeutung höher als die Deutschen ein.
Eine seltsame Aussage. Bekanntlich - ob es Gulka auch bewusst ist, erschliesst sich aus seinem Text nicht - geht es der russischen Führung um einen Stopp des nato-Vormarsches. Die Russen hätten gern einen Gürtel diesbezüglich politisch neutralisierter Staaten um sich, der sie von nato-Mitgliedern trennte. Ob der Wunsch erhört wird, entscheidet nicht das deutsche Aussenamt, sondern die u.s.-amerikanische Führung.
«Die historische Tiefe, auch der historische Schmerz zwischen unseren beiden Ländern ist immer auch Auftrag für Politik der Gegenwart und für zukünftige Generationen.»
Hier noch ein aktuelles Baerbock-Zitat, gesprochen anlässlich des Besuchs beim Grabmal des unbekannten Soldaten in Moskau. Abgesehen von der mangelnden Logik - der 'Schmerz zwischen' - handelt es sich um eine Meisterleistung der Euphemisierung. Die Frau spricht hier von einem brutalen deutschen Überfall, der 27 Millionen Bewohnern Russlands das Leben gekostet hat, nebst einer gigantischen Menge an zerstörter Infrastruktur, deren Wert in heutiger Währung wohl in die Billionen geht. Und dann wabert da für Baerbock irgendwo und nirgends, eben zwischen, ein historischer Schmerz - erbärmlich. Schon als Nicht-Russe finde ich das trotz der wohl gutgemeinten Geste, das Grabmal zu besuchen, nur schwer erträglich.