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  • Captain Proton

133 Beiträge seit 12.09.2017

Re: Kann eigentlich wer erklären, warum die Grünen so transatlantisch drauf sind

Weil die Grünen heutzutage nicht mehr viel mit ihrer Gründergeneration gemeinsam haben.

Die Gründergeneration war gegen Kernkraft, protestierte in Gorleben und Wackersdorf, wurde von der Polizei weggeschleppt und der CSU beschimpft.

Die modernen Grünen dagegen haben 2018 in Bayern geschmollt, als die CSU (bestes Wahlergebnis) lieber eine Koalition mit den Freien Wählern (drittbestes Wahlergebnis) als mit ihnen, den Grünen (zweitbestes Wahlergebnis), eingingen. So ändern sich eben die Zeiten.

Die Grünen sind heutzutage nach der Bundeszentrale für politische Bildung hauptsächlich eine Partei der Besserverdienenden. Häufig sind die Wähler/Mitglieder im Bildungsbereich zuhause.

Und in dem Millieu ist man eben nicht radikal, sondern angepasst, und angepasst heißt pro USA sein. Die Grünen sind einfach daher so transatlantisch drauf, weil sie in Wirklichkeit inzwischen nur noch eine grün lackierte FDP sind, und ansonsten ziemlich neoliberal gestrickt und die ursprüngliche Graswurzelmentalität und Radikalität hat ihnen spätestens Joschka Fischer seinerzeit mit Gerhard Schröder ausgetrieben.

Fischer war der grüne Sündenfall - ausgerechnet der Außeminister der selbsternannten Friedenspartei verantwortete damals die völkerrechtswidrige Bombardierung des Kosov durch die NATO mit. Und seitdem sind die Grünen eben verdammt geschmeidig, biegsam und flexibel. Sieht man ja auch in Hessen, wo sie wunderbar mit der CDU koalieren und ein grüner Verkehrsminister eine Autobahntrasse bauen lässt durch den Dannenröder Forst, den die Bundespartei ja ach so sehr ablehnt.

Und nach Fischer sind eben viele Fundis der Grünen verschwunden, was geblieben ist sind die Realos. Die angepassten Gefühlt-Linken.

Abgesehen davon war und ist Baerbock wie auch Spahn Mitglied im "Young Global Leaders" Programm des WEF. Abgesehen davon hätte man nur mal schauen müssen, wer alles aus der Wirtschaft zu Baerbock ging während des Wahlkampfs.

Nach der Wahl ist immer alles anders. Auch kann Baerbock nicht ihre Außenpolitik selbst bestimmen, letzten Endes gibt die Linie ihr Chef Olaf Scholz vor. Und für Deutschland ist es grundsätzlich einfacher und bequemer im Arsch der USA zu stecken, also auch nur irgendwie gegen die USA zu zucken.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.01.2022 22:41).

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