Die Aussage der Außenministerin beruht vermutlich nicht auf Unwissenheit.
Da wär ich mir in diesem Fall nicht so sicher.
Und ja, das ist die Kehrseite der gesellschaftlichen Benachteiligung von Frauen. Über das Hervorheben weiblicher Opfer bei Katastrophen z. B. hab ich mich schon oft geärgert. Aber wie man nun empirisch bewiesen bekommt, dass es verschiedene Arten von Flüchtenden gibt - in der Praxis die vor 'unseren' Kriegen und die anderen, vor den Kriegen unserer Gegner fliehenden -, gibt es eben auch verschieden wertvolle Menschen. Das mit der unantastbaren Würde muss man cum grano salis nehmen...
Die Bereitschaft zur geistigen Einäugigkeit, zum Glauben statt Wissen hat entgegen den Propagandisten einer erfolgreichen westlichen Aufklärung nicht abgenommen. In den letzten Jahrzehnten haben sich Regierungen mit weiblichen Verteidigungsministern gehäuft. Denn sie sind effizienter in der Durchsetzung militaristischer Politik. Die Reduktion des Macht-Gaps zwischen den Geschlechtern hat den Willen zum intelligenten Konsens nicht erhöht, die Tendenz zur Gewaltanwendung nicht abgenommen. Das ist eine Art Beweis, dass nicht das Geschlecht, auch nicht als Gender, sondern die Kultur den Gang der Dinge, das Verhalten der Menschen prägt.