Die Bahn lahm gelegt, haben die Manager der deutschen Bahn selbst. Wer den Beruf des Lokführers die nun mal sehr unangenehme Schichtdienste beeinhaltet durch immer schlechtere Arbeitsbedingungen und Bezahlung unattraktiv macht, der muss sich nicht wundern, wenn es keiner mehr machen will. Die noch vorhandenen Lokführer sollen das durch noch mehr Arbeitszeit im Schichtdienst und weniger Kaufkraft bei gleichen Lohn trotz Inflation auffangen. Das ist eine Abwärtsspirale, die sofort unterbrochen werden muss. Die GDL tut somit das einzig Richtige und sollte ein Vorbild für andere Berufsgruppen sein. Die Ausfälle für Pendler und Reisende sind schmerzhaft, aber die Wut darüber gehört in die Richtung Bahn-Management, Politik und auch der Journalisten. Die haben nichts besseres zu tun, als am Ast eines der höchsten Güter unserer Demokratie zu sägen, das mit viel Blut und Leid erkämpft wurde. Das Streikrecht müsste sogar noch dadurch gestärkt werden, dass niemand durch dadurch verursachte Arbeitsausfälle Nachteile erleiden darf. Aber genau diese Nachteile werden genutzt, um das Streikrecht und Gewerkschaften zu schleifen.