Es arbeitet generell niemand mehr und es funktioniert nichts mehr in diesem Land. Egal ob man eine Stunde lang am Flughafen auf Kofferausgabe wartet, Probleme mit dem Internetanschluss zuhause, wo ein Kabelbruch in 3 Monaten noch nicht behoben ist, weil das beauftragte Subunternehmen nicht klarkommt, irgendwelche banalen Probleme in der Wohnung wie defektes Abzugssystem im Bad, wo nach einem halben Jahr nichts passiert, weil die Hausverwaltung nicht arbeitet und das Handwerksunternehmen sowieso keine Termine hat, generell schlampig gebautes Fundamet im Neubau, wo es im Winter wegen Kältebrücken um sämtliche Fenster herum schimmelt und Leckagen im Dachgeschoss existieren, weil ausländische Leiharbeiter einfach nur schauen, dass es Hauptsache irgendwie fertig wird und irgendeinen Scheiß machen und Lehrlinge wissen, dass sie sich nicht anzustrengen brauchen, da es eh einen massiven Mangel im Handwerk gibt.
Ich wüsste nicht, wo überhaupt noch Qualität in Deutschland vorhanden ist. Außer Autos, die 10 Minuten die Parkdauer überzogen haben, mit einem Ticket zu versehen. Das läuft in jedem Fall noch einwandfrei.
Ich habe letzten versucht, mit den Öffentlichen vom Speckgürtel zum Flughafen zu gelangen, so 30 km Strecke. In einer Millionenstadt wohlgemerkt, nicht in Buxtehude. Wenn der Flug um 5:45 Uhr morgens geht, legst du schneller mit dem Auto 300 km zurück und triffst auf weniger drogensüchtige Penner. Züge fahren erst um 4 Uhr los und sind alle 20 Minuten getaktet, womit du bei 1 Stunde Fahrtzeit das Boarding verpasst, falls du den Umstieg zum nächsten Zug verpasst. Laut Fahrplan nur 3 Minuten Zeit für den Umstieg, das Risiko gehe ich dann lieber nicht ein. Wenn der erste Zug sich um 3 Minuten verspätet, wäre ich schon am Arsch.
Also sicherheitshalber Nachtbus. Der braucht aber 2 Stunden und fährt auch nur einmal die Stunde. Du stehst also um 2 auf, um 30 km in 3,5 Stunden zu schaffen. Beim Umstieg am Hauptbahnhof triffst du dann noch auf drogensüchtige Gestalten, die alle umstehenden Menschen anmachen (glücklicherweise bis auf mich, da ich groß, breit, trainiert und südländisch bin und sich das nicht mal weggetretene Drogensüchtige trauen; wäre ich eine Frau, wäre das aber sehr beängstigend). Die ganzen Car-Sharing-Dienste funktionieren übrigens für solche Fälle gar nicht, das Geschäftsgebiet ist immer genau im Zentrum, wo keine Sau ein Auto braucht, aber nie im Speckgürtel drumherum. Und ein Taxi kostet 80 € für 20 Minuten Fahrt.
In Deutschland ist mittlerweile alles ein Mythos. Schulbildung, "Reichtum", Lebensqualität, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit. Einziger Ausweg (für die Hochgebildeten zumindest) ist Auswandern in Richtung Schweiz, Singapur, Neuseeland, Japan, Australian. In 10 Jahren ist das hier alles nur noch ein Moloch, wenn es das jetzt schon nicht ist.