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  • bismi

mehr als 1000 Beiträge seit 02.01.2010

Re: Schwachsinn

Kaufen die Kunden keine Tickets?

Die decken nicht die Kosten.

Leben andere AGs, wie BMW, Mercedes, Siemens nur von den Geldern ihrer Kunden, oder nicht auch vom Steuerzahler? Kurzarbeitergeld, Subventionen etc.

Richtig. In diesem Sinne sind es teilsozialistische Betriebe. Subventionen müssen weg. Andere Risiken wie Arbeitslosigkeit muss nicht der Staat absichern, Dafür gibt es nichtstaatliche Solidargemeinschaften [2]. Für die Absicherung der zuweilen existenzbedrohenden Haftpflicht gibt es ja auch keine staatliche Versicherung.

drücken viele ihre Kosten auf Kosten der Qualität

Was Qualität ist entscheidet der Kunde. Der hat die Wahl, zur Konkurrenz zu gehen. Die Qualität unter die Wünsche der Kunden zu senken kann nur der, der keine Konkurrenz also ein Monopol hat.

Monopole auch ohne die Politik entstehen

Monopole sind immer Ergebnis der Politik [1].

und werden dann mit Staatsgeld (Steuergeld) gerettet

Und das ist ein Fehler der Politik und nicht der jammernden (Lobby-) Unternehmer. Eine gute Politik muss immun sein gegen solches Jammern.

Die Grenze ist dort, wo Menschen
- einerseits freiwillige Beziehungen, auch wirtschaftliche untereinander eingehen,
- andererseits wo staatlicher Zwang der einen oder anderen Form dahintersteht.

Ein Staat hat sicher grundlegende Aufgaben, für die er auch Einnahmen braucht zum Ausgeben (Sicherung des Eigentums einschließlich des Lebens seiner Bürger, Sicherheit nach außen). Mehr ist aber durchaus schon als Zwang zu bezeichnen. Das können die Menschen ohne staatlichen Einfluss organisieren.

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[1]
Es gibt weltweit nur eine Handvoll Unternehmen, die mehr als eine Million Mitarbeiter haben und nur ein einziges, das mehr als zwei Millionen Mitarbeiter hat (Walmart). Da dies Ergebnisse einer ungeplanten und sozusagen natürlichen Entwicklung sind, spricht einiges dafür, dass ab einem gewissen Umfang Größenvorteile automatisch in Nachteile umschlagen.
Diese Beobachtung widerspricht auch der These, dass es in einem freien Markt aufgrund von inhärenten Monopolisierungstendenzen am Ende nur noch ein einziges Unternehmen gäbe. Zu große Gebilde sind irgendwann nicht mehr steuerbar und Gewinne erodieren im Organisationsgetriebe, selbst bei Monopolisten.

https://www.misesde.org/2021/11/ein-europa-aus-tausend-liechtensteins/

Furthermore, harmful monopolies cannot emerge without government issuing licenses or other restrictions.

https://mises.org/wire/do-monopolies-cause-inflation

[2]
Familien, Verwandtschaft [A],
Nachbarschaften [B],
Berufsgenossenschaften,
Religionsgemeinschaften,
marktwirtschaftlich organisierte Solidargemeinschaften
- Versicherungen,
- Kunden eines Anbieters, der Preisdifferenzierung anbietet,
...

[A]
siehe z.B. TV-Vortragsserie des Ethnologen Frank Heidemann
Der lange Schatten von Kultur
Folge: Familie und Verwandtschaft

[B]
A KEY LESSON FROM THE success of the Nordics is that culture matters. We should not be surprised that it is these societies, with their strong ethics and sense of community, that managed to achieve even income distributions and good social outcomes before introducing large welfare states. Well before the public sector stepped in, churches and voluntary community groups were improving social conditions by emphasizing individual responsibility. The Nordic people were thought in their local communities to work hard, drink moderately, take care of their families, and help their neighbors.

Nima Sanandaji: Debunking Utopia (2016)

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