Wenn die Drohne irgendwann einmal einsatzbereit und vielleicht sogar bewaffnet ist - wäre sie dann überhaupt noch relevant?
Die Beschreibung liest sich wie der Drohnen, die von Amerika und Israel seit mindestens zehn Jahren eingesetzt werden. Sehr erfolgreich, zugegeben, aber in diesen zehn Jahren haben nicht nur die Großmächte, sondern selbst Wüstenterroristen Abwehrmassnahmen entwickelt. Die werden weiter verfeinert, während wir die Eurodrohne bauen - die wann fertig ist - in zehn Jahren? Zwanzig?
Währenddessen entwickelt nicht nur die Türkei die nächste Generation Drohnen - klein und billig, so billig, dass man ganze Schwärme davon einsetzen kann. Und so klein, dass man keinen Flugzeugträger, keinen Militärstandort braucht, um sie ein zu setzen.
Wenn wir eine Bundeswehr brauchen,* dann braucht die auch Drohnen. Aber nicht Drohnen von gestern, sondern für morgen.
*Bislang hat die Bundesregierung keinen überzeugenden Grund geliefert, weshalb die Bundeswehr ausserhalb der Landesgrenzen "Einsätze" machen sollte. Und die Strategie, unser Verhältnis zu Russland und China im Weissen Haus bestimmen zu lassen, ist dumm und kurzsichtig. Sinnvoll wäre es, die Bundeswehr zu verkleinern, das Budget zu kürzen, und Deutschlands Stärke auf Diplomatie und Handelsbeziehungen auf zu bauen. Wir können stolz sein auf achtzig Jahre Frieden - und die haben wir, zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte, ganz ohne Waffen hingekriegt.
Aber wenn wir Soldaten zum Sterben schicken, dann bitte mit der bestmöglichen Ausrüstung. Und dazu gehören nun mal Drohnen.