Als Eisenbahnschienen bezeichnet man eine besondere Art von oberflächennah vorkommendem Eisenerz.
Vorkommen und Beschaffenheit
Typisches Eisenbahnschienenvorkommen
Eisenbahnschienen bilden lange, relativ dünne Stränge. Oberflächlich sind diese oft mit einer dünnen Oxidschicht überzogen, während der Kern zum überwiegenden Teil aus metallischem Eisen besteht.
Sie kommen mit Ausnahme von Grönland und der Antarktis fast überall auf der Welt vor, wobei die größte Konzentration in Mitteleuropa zu finden ist. Auffällig ist dabei, dass Eisenbahnschienen nahezu immer an der Erdoberfläche zu finden sind, unterirdische Vorkommen sind, soweit heute bekannt ist, vergleichsweise selten. Interessanterweise kommen sie fast ausschließlich in Form von zwei Stängen vor, die über viele Kilometer exakt parallel nebeneinander liegen.
An manchen Orten befinden sich neben einem solchen parallelen Eisenbahnschienenpaar mastartige Konstruktionen vor, die an ihrem oberen Ende miteinander verbunden sind. Lange Zeit ging man davon aus, dass es sich um eine Art zusammengewachsene Pflanzen handelt, neuste Forschungsergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass die Zusammensetzung ähnlich der der Eisenbahnschienen ist, woraus man auf eine gemeinsame Entstehung schließen kann. Genauere Untersuchungen werden allerdings dadurch erschwert, dass am oberen Ende oft eine starke Wechselspannung anliegt, die zur Zerstörung der Messgeräte (und oft auch der sie bedienenden Forscher) führen kann. Die Ursache hierfür ist unklar, die Frequenz von 16,7 Hz lässt jedoch dne Schluss zu, dass die Wechselspannung einen natürlichen Ursprung haben muss, denn kein Mensch würde sich eine solche krumme Zahl ausdenken.
Das beeindruckenste Phänomen im Zusammenhang mit Eisenbahnschienen sind jedoch die so genannten Brücken: Diese entstehen vermutlich, wenn durch die Erosion das unterhalb eines Eisenbahnschienenbündels befindliche weiche Gestein abgetragen wird, während die Eisenbahnschienen selbst samt des sie umgebenden härteren Gesteins bestehen bleiben. So entstehen Hohlräume und Bögen, die gelegentlich beeindruckende Ausmaße annehmen. In einigen Fällen hat das Gestein der übrig gebliebenen Bögen eine mit der der Eisenbahnschienen vergleichbare Zusammensetzung, dies ist jedoch nicht immer der Fall.
Die Entstehung der Eisenbahnschienen ist ebenso wie die der sie begeitenden Phänomene bislang noch nahezu vollständig ungeklärt.
Religiöse Verehrung
Aufgrund ihrer Auffälligkeit der Eisenbahnschienen und der Ungeklärtheit ihrer Entstehung entstand in früheren Zeiten der Glaube, sie seien durch höheren Wesen erschaffen worden.
Bsonders an Stellen mit großem Eisenbahnschienenvorkommen entstanden so Kultstätten, die von den Anhängern dieser Religion als Bahnhöfe bezeichnet werden. Dort erwarten die Gläubigen die Ankunft mysteriöser Zug genannter Fahrzeuge, die sie an einen besseren Ort bringen werden. (Allein schon die Tatsache, dass diese Züge im Gegensatz zu richtigen Fahrzeugen angeblich nicht einmal ein Lenkrad aufweisen, beweist, dass es sich um eine Legende handeln muss.)
Ähnlich wie bei anderen Sekten, die auf den Weltuntergang warten, wird die vorhergesagte Ankunft der Züge immer wieder in die Zukunft verschoben, sobald absehbar wird, dass die Vorhersage nicht eintrifft. Doch wärend es in anderen Religionen üblich ist, eine solche Verschiebung still und heimlich unter den Teppich zu kehren, werden sie bei den Anhängern des Eisenbahnschienenglaubens aufwändig zelebriert. Die Gläubigen bezeichnen eine solche Verschiebung als Verspätung, das dafür notwendige Ritual als Verzögerung im Betriebsablauf.
Ein heutzutage fast ausgestorbender Ableger dieses Glaubens war der sogenannte Cargo-Kult, dessen oft eher schmucklose Kultplätze als Güterbahnhöfe bezeichnet wurden.
Im Zuge der Aufklärung nimmt die Zahl der Eisenbahnschinengläubigen immer weiter ab, zahlreiche Bahnhöfe wurden in der letzten Zeit abgerissen oder zu Wohnhäusern umgebaut.
Abbau und Nutzung
Aufgrund der Nähe zur Oberfläche ist die Gewinnung im Tagebau selbst innerorts möglich.
Bis vor Kurzem wurden Eisenbahnschienen nicht in nennenswertem Maßstab abgebaut, da man die Vorkommen als nicht wirtschaftlich nutzbar einstufte und da ihre religiöse Verehrung einem Abbau entgegenstand.
Lange Zeit wurden sie lediglich als Landschaftsmerkmale von bestenfalls dekorativem Wert betrachtet, und innorts nicht selten sogar einfach ins Straßenpflaster eingebaut.
Seit einiger Zeit baut jedoch das bekannte Bergbauunternehmen DB Bahn AG trotz des Protestes der wenigen noch verblienenen Anhängern des Eisenbahnschienenglaubens vermehrt Eisenbahnschienen ab, da ihre Weiterverarbeitung aufgrund des hohen Eisengehaltes relativ wirtschaftlich ist, man sich den aufwedigen Hochofenprozess sparen kann.
Andere Metalle
Die von theoretischen Geologen vorhergesagten Aluminium-, Silber- und Goldbahnschienen konnten bisher nicht in nenneswerten Mengen nachgewiesen werden. Lediglich beim Kupfer gibt es vergleichbare, wenn auch wesentlich weniger reichhaltige Erze, die sogenannten Telefonkabel; hier sind allerdings zumindest die oberirdischen Vorkommen zum heutigen Zeitpunkt breits weitestgehend abgebaut.