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  • Pearphidae

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2021

Re: Inspektion des AKW oder Untersuchung der Vorfälle?

hoppeligerHase schrieb am 11.08.2022 10:12:

Pearphidae schrieb am 11.08.2022 09:44:

mouse-net schrieb am 11.08.2022 09:13:

Pearphidae schrieb am 11.08.2022 09:03:

Nachdem die Russen meldeten, das Kernkraftwerk Saporischschja sei am 7. August durch angeblichem Beschuss beschädigt worden, forderte der ständige unkrainische Vertreter bei der UN-Atomenergiebehörde IAEA (deutsch IAEO) SOFORT nach Bekanntgabe von Schäden eine rasche Inspektion.

● https://www.faz.net/aktuell/ukraine-konflikt/beschuss-von-akw-saporischschja-ukraine-fordert-untersuchung-18230114.html

Eine Inspektion untersucht jedoch lediglich den Zustand des Werkes, die Funktionalität, Gefahrenquellen und eben alles bezüglich der Sicherheit.

Sie kann nicht untersuchen, wer auf das Werk geschossen hat. Dafür wären dann wohl eher die Fachleute der OSZE zuständig.

Nach einer Untersuchung durch die IAEA erhalten wir also Informationen bezüglich der Sicherheit des Betriebs des Werkes. WER angeblich darauf geschossen hat und ob es überhaupt Beschuss-Schäden sind, bleibt weiterhin fraglich.

Oder sehe ich das falsch?

Nein, das siehst Du ganz richtig.

Nachdem die Russen einer Inspektion zugestimmt haben, geht aber das Tauziehen darüber weiter, WER für die Genehmigung einer solchen Inspektion zuständig ist:

Die IAEA will diese vom nominellen Betreiber, also den Ukrainern haben. Die Ukrainer widerum sagen mit Fug und Recht, derzeit nicht die tatsächlich aktiven Betreiber zu sein und deshalb keine Genehmigung erteilen zu können.

Da haben die Russen jetzt drei Optionen:

a) entweder sie räumen das Werk und geben es an die Ukraine zurück oder
b) fliegt es ihnen demnächst um die Ohren;

Oder aber es gibt gar keine nennenswerten Schäden, die den Betrieb gefährden.
Dann verbreiten die Russen nur heiße Luft mit der sie wieder mal versuchen, die Ukrainer anzuschwärzen. In dem Fall werden sie

c) das Werk ohne Inspektion unbeirrt einfach weiter betreiben.

Merkst du was? Vermutlich nicht, deswegen erläutere ich es nochmal, was eigentlich offensichtlich ist.

Für die Sicherheit wäre es erforderlich das Kraftwerk zu inspizieren. Das müssen Fachleute machen, das muss nicht unbedingt durch die Atombehörde erfolgen. Das Hickhack um die Genehmigung der Inspektion hat keine technischen Gründe, es ist ein Machtspiel. Die Inspektoren könnten offenbar zum Werk reisen und inspizieren. Russland würde sie nicht am Betreten und Inspizieren hindern. Wofür brauchen sie eine Genehmigung des offiziellen Betreibers? Und warum verweigert Kiev diese Genehmigung? Wenn es nur um die Sicherheit des AKWs gehen würde, wäre es kein Problem eine solche Genehmigung zu erteilen.

Derjenige, der diese Genehmigung erteilt, ist auch für die Sicherheit der Inspektoren verantwortlich. Wie bitte schön soll Kiev deren Sicherheit unter einer wilden Horde betrunkener russischer Soldaten gewährleisten können?

Und umgekehrt, dass Kiev die Genehmigung verweigert und die Atombehörde nicht trotzdem seine Leute schickt, ist ein Hinweis drauf, dass es nicht um die Sicherheit des AKWs geht, sondern darum Druck aufzubauen.

Spekulation ist keine Information.

Russland wird eigene Fachleute haben, die ein Atomkraftwerk begutachten können.

Haben sie definitiv nicht, denn sie können es nicht einmal selbst betreiben.
Deshalb halten sie auch das ukrainische Kraftwerk-Personal gefangen.

Die Ukraine wird es vermutlich weiter beschießen, und der Wertewesten wird sich drüber aufregen, dass eine Gefahr für ganz Europa droht, aber nicht auf Kiev mäßigend einwirken, sondern denen noch Waffen und Munition liefern. Den USA ist es ohnehin egal, ob große Teile Europas verstrahlt werden.

Da bereits Ihre "Informationen" aus Spekulationen bestehen, sind Ihre Vermutungen erst recht keinen einzigen Pfifferling wert.

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