Er ist von Beruf Schauspieler gewesen. Zuerst hat er die Rolle des ukrainischen Präsidenten im Film gespielt, nun ist er es in echt. Dramatik war von Anfang an Teil seiner Rethorik und da hat er durchaus Talent. Gilt es doch das europäische, vor allem das westeuropäische Publikum via moralischer Entrüstung in Kriegsstimmung zu bringen.
Dass er um der Dramatik dienlich zu sein zu Grenzüberschreitungen bereit sein könnte, will ich nicht ausschließen, was wohl auch diese Aussage nahelegt:
Was der ukrainische Präsident nicht erklärt, ist, wer für den Raketenbeschuss, bei dem die Anlage beschädigt wurde, verantwortlich ist. Mindestens einer der sechs Reaktoren musste heruntergefahren werden. Es ist offensichtlich, dass im Umfeld der Atomanlage gekämpft wird, aber es ergibt nicht wirklich Sinn, dass Russland sich selbst beschießt, auch wenn das immer wieder nahegelegt wird, wie etwa in Berichten der Tagesschau.
Es sollten sich unsere Gebühren finanzierten Rundfunkanstalten wirklich überlegen, ob solche Berichterstattung ihrem Auftrag gerecht wird.
Man sollte so langsam bereit sein, die ukrainische Regierung mit nüchternem Blick zu betrachten. Wie auch der Bericht von Amnesty international jetzt zeigt, ist das Bild von der freiheitlich-demokratischen westlichen Werten zugetanen Ukraine, die sich heroisch im Kampf gegen die grausamen russischen Barbaren zur Wehr setzt, doch eher ein Zerrbild.