Die Römer haben Bayern ja in mehreren Wellen verlassen - schon bei den Überfällen durch die Allemannen sind die ersten Reichsrömer stiften gegangen. Die offizielle Aufgabe im fünften Jahrhundert war ja nur der Schlußpunkt einer Entwicklung, die sich über fast 250 Jahre hinzog..
Andererseits weiß man, dass die wandernden Völker viel kleiner waren, als die Römer das immer wieder dargestellt haben.
Dann hat im römischen Rätien und Norikum ja immer noch die (assimilierte) Vorbevölkerung gelebt. Das war ja mal keltisches Kernland - die hatten wohl mehrheitlich nicht mal römische Bürgerrechte und konnten auch nicht einfach irgendwo anders hin.
Bayern war nicht Ende des fünften Jahrhunderts entvölkert - wie die meisten Gebiete nördlich des Limes - und die einwandernden Gruppen - von Stämmen kann man ja kaum reden - zahlenmäßig weit unterlegen. Dennoch haben die sich vor allem eher als neue Oberschicht etabliert.
Da den Germanen eine ständische Organsation aber vollkommen fremd war, hat sie nichts an der Durchmischung mit der einheimischen Bevölkerung gehindert. Identifizierbar war sie trotzdem lange Zeit, wie man an den welschen (hier: von den Germanen als römisch/romanisch gewertet) Ortsnamen erkennen kann wie etwa am Walchensee.
Es ist vollkommen logisch und eigentlich auch schon lange akzeptiert, dass die Bayern wirklich eine der krassesten Promenadenmischungen in ganz Europa sind. Offenbar hat das jetzt jemand noch genetisch gestützt. Aber wie sagte Karl Valentin: "Es ist alles schon gesagt worden - aber noch nicht von jedem!"
Blondere Bajuwaren gab es aber nie, denn mit der Ethnogenese der Bajuwaren fand die Durchmischung ja schon statt. Da man aber tatsächlich nicht sagen kann, wo die Eingewanderten herkamen und schon gar nicht, wie sie sich nannten, kann man bestenfalls sagen: Blondere Männer und Frauen durchrassten sich nach bestem Vermögen und nannten sich fortan Bayern.