"Deutsche Nationalspieler küssen dem türkischen Mufti die Pantoffeln", sind wir bei tp jetzt endgültig auf "Bild"-Niveau?
Özil und Gündogan haben an einer türkischen Wohltätigkeitsveranstaltung in London teilgenommen und zugunsten des Stiftungszwecks Trikots an den anwesenden türkischen Staatspräsidenten übergeben. Das kann man als nicht stilvoll und aufgrund der Menschenrechtsverletzungen in der Türkei als politisch in-opportun kritisieren. Eine Riesen-Story daraus zu machen - der Mainstream berichtet an erster Stelle - ist klassischer Kampagnen-Journalismus, Und andererseits: Hätten Gündogan und Özil verweigert, hätten mindestens türkische Medien gehöhnt, dass die verwöhnten Millionäre keinen für Gemeinnützigkeit haben.
Bundestrainer Löw hat in diesem Zusammenhang richtigerweise darauf hin gewiesen, dass in der Brust der Nationalspieler mit Migrationshintergrund oftmals zwei Herzen schlagen: Eines für ihr aktuelles Heimatland und eines für das Herkunftsland ihrer Eltern. Deshalb lief der deutsche Medienliebling Lukas Podolski nach dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine in Smolensk 2010 individuell mit einem Trauerflor auf das Spielfeld, was ihm eigentlich eine gelbe Karte, tatsächlich aber viele Sympathien eingebracht hat.
P.S: Das sich die Berliner Polit-Meute von Özdemir bis Weigel jetzt auf den Fall stürzt darf nicht überraschen. Zum Glück sind diese Herrschaften von der Wirklischkeit in den deutschen Fussballvereinen, wo zehntausende Jugendliche mit Migrationshintergrund erfolgreich mitspielen, weit entfernt. Halbwegs konsequent müssten die Berliner Polit-Meute eigentlich mit 2 Forderungen auftreten:
1. Die "Despotie" (Bild) bzw. "islamistische Dikatur" (theeurpeian.de) Türkei muss sofort aus der wertegemeinschafts Nato ausgeschlossen werden.
2. In der deutschen Fussball-Nationalmannschaft wird nur noch der Ehre und nicht des Geldes wegen gespielt.