Das muss man sich genauer ansehen. Da sind zum einen die Algerier, die sind aber nicht von Linken geholt worden, die sind ein Überbleibsel aus der Kolonialzeit. Algerier waren damals Bürger Frankreichs und hatten einen französischen Pass, worauf sie selbst verständlich auch in Frankreich einreisen durften. Wenn es nach Le Pens Vater Jean-Marie gegangen wäre, hätte man die Kolonien niemals aufgegeben und dann wären da noch viel mehr Algerier. Das sagt Le Pen natürlich nicht.
Dann sind da die Tschetschenen. Die genießen Asyl, man kann sie ja unmöglich der russischen Justiz zum Fraß vorwerfen. Dieser Unrechtsstaat! Auch da sollte man etwas genauer hinsehen: die Islamisten haben in Tschetschenien ein Terrorregime etabliert, in dem es genau so zu ging, wie später im Islamischen Staat in Syrien. Das hielt damals im Westen niemand für möglich, wichtig war festzustellen, dass der Krieg Russlands gegen Tschetschenien "brutal" gewesen sei.
Oder mit anderen Worten: Die Tschetschenen bekommen Asyl, weil das einem geopolitischem Kalkül der NATO entspricht. Was unter anderem heißt, dass man sich Terroristen in IS-Qualität ins Land geholt hat. Die verhielten sich lange unauffällig, sind aber, wie der Artikel zeigt, noch immer bestens vernetzt. Inzwischen hatten sie offenbar mit Schusswaffen eine Art Gewaltmonopol in Dijon erzwungen.
Auch bei uns fällt die völlig andere Behandlung von Tschetschenen im Gegensatz zu anderen Flüchtlingen auf:
Genau das geht ab: die Tschetschenen haben hier einen Rückzugsraum, in dem sie Aktionen in Tschetschenien vorbereiten können. Wobei es sich nicht um friedliche Demonstrationen handelt.
Und da kommt jetzt Marine Le Pen und wettert gegen Multikulti. Nicht die Spur einer Ahnung, um was es geht, aber absahnen, weil das Ausländer sind. Fast schon ein Naturgesetz: wenn die Rechten zum Protest rufen, ist Verarschung das Ziel. Gefällt euch das?
Gruß Artur