Es gab ein gemeinsames Vertrauen in die Pharmaindustrie, dass sie im Zweifel die Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherstellt.
Das sind per Definition gewinnorientierte Unternehmen und keine gemeinnützigen Stiftungen.
Ich kann nun einmal planwirtschaftliche Elemente (Deckelung der von den Krankenkassen bezahlten Arzneimittelpreise) nicht beliebig mit freier Marktwirtschaft (börsennotierte Pharmaunternehmen) kombinieren. Ich muss mich für ein Modell entscheiden:
- Entweder ich reguliere die Pharmaindustrie in Richtung Planwirtschaft, z.B. indem ich Produktionsstandorte und -kapazitäten vorschreibe, evtl. vielleicht sogar die Grundversorgung mit bestimmten Basismedikamenten in staatliche Hand nehme.
- Oder ich lasse mehr Marktwirtschaft bei den Krankenkassen zu und lebe mit den Konsequenzen, dass Gesundheitsversorgung teurer wird wenn man nicht an anderer Stelle einspart.
So wie es aktuell läuft, ist es wie bei EDEKA: EDEKA akzeptiert die höheren Preise für Pampers-Windeln nicht und prompt werden die Windeln vom Hersteller woanders hin verkauft. Entweder EDEKA knickt ein und bezahlt irgendwann höhere Einkaufspreise oder sie müssen schauen, wie sie andere Windeln ins Sortiment bekommen.