Xyrus schrieb am 6. Juni 2012 15:05
> Xeus schrieb am 6. Juni 2012 14:58
>
> > Darum geht es überhaupt nicht. Es ging darum dass die Zinsen nicht
> > geschöpft werden
>
> Ja, darum ging es mir ja auch und darum schrieb ich ja:
>
> "Da bleiben also 3950 GE Zinsforderugen, für die kein Geld geschaffen
> wurde."
>
> Wenn dir das Wort "geschaffen" nicht gefällt, kann ich das gerne mit
> "geschöpft" ersetzen.
>
> Also die Zinsen von 3950 GE wurden in dem Beispiel nicht geschöpft.
------------------------------
Sehen Sie, in der Wissenschaft muss eine Theorie immer in allen
Fällen funktionieren und eben nicht nur in einem speziellen Fall.
Anders formuliert: Wenn ich einen Fall finden kann in dem Ihre
"Zinsen müssen geschöpft werden" Theorie versagt, dann ist die
erledigt. Ich hab ihnen eben gezeigt, dass wenn ich mir das Geld von
meinem Nachbarn leihe es nicht geschöpft werden muss und weil ich so
freundlich bin, werde ich nochmal Ihr Beispiel widerlegen,
allerdings unter der Maßgabe: Es geht nicht darum zu zeigen dass alle
Schulden zurück gezahlt werden können, sondern ich zeige (worum es ja
geht), dass eben die Zinsen NICHT geschöpft werden müssen. Zinsen
sind nur ein Zahlungsstrom.
Sie schrieben:
> z.B. die Zentralbank gibt 1000 GE (GE = Geldeinheiten) an die
> Geschäftsbank. Die Geschaftsbank darf diese 1000 GE auf ihr
> Zentralbankkonto als Mindestreserve buchen und im Teilreservesystem,
> je nach Mindestreservesatz (z.Z. in der Eurozone 1%) ihr
> Kreditvolumen an den Staat oder die Wirtschaft auf maximal 99.000 GE
> ausweiten.
> In diesem Beispiel bekommt die Zentralbank jetzt für die 1000 GE zu
> 1% Zins 10 GE von der Geschäftsbank zurück. Der Staat und die
> Wirtschaft können aber nur zu z.B. 4% Kredit von den Geschäftsbanken
> erhalten. Bei einem Kreditvolumen von 99.000 GE zu 4% wären das 3960
> GE, die als Zinsenlast geschaffen wurden. Davon könnte man dann die
> 10 GE abziehen, die die Zentralbank an den Staat zurückführt. Da
> bleiben also 3950 GE Zinsforderugen, für die kein Geld geschaffen
> wurde.
----------------------
Nehmen wir als Geschäftsbank mal die Deutsche Bank, welche ein
Aktienunternehmen ist. Wenn Die DB also von der Zentralbank 1000 EUR
leiht, dann kann sie erstmal nur 990 EUR verleihen. Bei einem
Mindestreservesatz von 1%, worauf sie ja anspielen, kann das Geld
wieder eingezahlt werden und mehr Geld "aus dem Nichts" geschaffen
werden, aber auch das mache ich mal mit. Gehen wir einfach mal davon
aus wir hätten jetzt 80.000 EUR Guthaben, demgegenüber 80.000 EUR
Schulden. Der Zinsfluss bei 4%
beträgt 3200 EUR im Jahr oder ca. 267 EUR je Monat.
Gehen wir davon aus ein einziger Unternehmer besitzt die 80.000 EUR
Guthaben und er hat 5 Angestellte, jeder von denen verdient 1000 EUR
je Monat. Zudem ist der Unternehmer der Eigentümer der DB und er
lässt sich immer den gesamten Ertrag der Bank als Dividende
auszahlen. Die Bank hat ebenfalls einen Angestellten der aber nur 200
EUR im Monat verdient (wir wollen es Übersichtlich halten). Die
Schuldner sind die 5 Angestellten, jeder schuldet der Bank 16.000
EUR, jeder muss also 53.34 EUR pro Monat an Zinsen zahlen (es geht ja
nur um den Zins).
Was passiert jetzt? Ist es möglich ohne Geld zu schöpfen die Zinsen
zu zahlen? Natürlich!
Der Unternehmer zahlt an seine Angestellten 5000 EUR aus. Jeder von
denen zahlt jetzt 53.34 an die Bank, die Bank nimmt somit 266.70 EUR
ein. Die Bank zahlt 200 EUR an den Angestellten und kann jetzt 66.70
EUR als Gewinn zurück stellen und später an den Unternehmer
auszahlen.
Wenn die 6 Angestellten (der Bank und des Unternehmers) jetzt alle
Ihre Einkäufe beim Unternehmer tätigen ist der Kreislauf perfekt. Wir
können hier über Jahre tausende von Euro Zinsen zahlen ohne die
Geldmenge auch nur anzufassen.
Selbst wenn wir die Zentralbank dazu nehmen, welche die Zinserträge
an den Staat auszahlt, dann braucht der das Geld nur wieder an
beispielsweise den Unternehmer als Subvention auszuzahlen oder an
einen Arbeitslosen, welcher dann wieder beim Unternehmer kauft und
alles läuft rund.
Es gibt keine Notwendigkeit weiteres Geld zu schöpfen, solange das
existierende Geld im Kreislauf bleibt. In unserem Beispiel ist das
Bargeld übrigens völlig irrelevant, weil das Geld ja ständig nur als
Buchgeld auf den Konten bewegt wird.
* Ich hab ein paar Rechtschreibfehler und "Verständnisänderungen"
gemacht.
> Xeus schrieb am 6. Juni 2012 14:58
>
> > Darum geht es überhaupt nicht. Es ging darum dass die Zinsen nicht
> > geschöpft werden
>
> Ja, darum ging es mir ja auch und darum schrieb ich ja:
>
> "Da bleiben also 3950 GE Zinsforderugen, für die kein Geld geschaffen
> wurde."
>
> Wenn dir das Wort "geschaffen" nicht gefällt, kann ich das gerne mit
> "geschöpft" ersetzen.
>
> Also die Zinsen von 3950 GE wurden in dem Beispiel nicht geschöpft.
------------------------------
Sehen Sie, in der Wissenschaft muss eine Theorie immer in allen
Fällen funktionieren und eben nicht nur in einem speziellen Fall.
Anders formuliert: Wenn ich einen Fall finden kann in dem Ihre
"Zinsen müssen geschöpft werden" Theorie versagt, dann ist die
erledigt. Ich hab ihnen eben gezeigt, dass wenn ich mir das Geld von
meinem Nachbarn leihe es nicht geschöpft werden muss und weil ich so
freundlich bin, werde ich nochmal Ihr Beispiel widerlegen,
allerdings unter der Maßgabe: Es geht nicht darum zu zeigen dass alle
Schulden zurück gezahlt werden können, sondern ich zeige (worum es ja
geht), dass eben die Zinsen NICHT geschöpft werden müssen. Zinsen
sind nur ein Zahlungsstrom.
Sie schrieben:
> z.B. die Zentralbank gibt 1000 GE (GE = Geldeinheiten) an die
> Geschäftsbank. Die Geschaftsbank darf diese 1000 GE auf ihr
> Zentralbankkonto als Mindestreserve buchen und im Teilreservesystem,
> je nach Mindestreservesatz (z.Z. in der Eurozone 1%) ihr
> Kreditvolumen an den Staat oder die Wirtschaft auf maximal 99.000 GE
> ausweiten.
> In diesem Beispiel bekommt die Zentralbank jetzt für die 1000 GE zu
> 1% Zins 10 GE von der Geschäftsbank zurück. Der Staat und die
> Wirtschaft können aber nur zu z.B. 4% Kredit von den Geschäftsbanken
> erhalten. Bei einem Kreditvolumen von 99.000 GE zu 4% wären das 3960
> GE, die als Zinsenlast geschaffen wurden. Davon könnte man dann die
> 10 GE abziehen, die die Zentralbank an den Staat zurückführt. Da
> bleiben also 3950 GE Zinsforderugen, für die kein Geld geschaffen
> wurde.
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Nehmen wir als Geschäftsbank mal die Deutsche Bank, welche ein
Aktienunternehmen ist. Wenn Die DB also von der Zentralbank 1000 EUR
leiht, dann kann sie erstmal nur 990 EUR verleihen. Bei einem
Mindestreservesatz von 1%, worauf sie ja anspielen, kann das Geld
wieder eingezahlt werden und mehr Geld "aus dem Nichts" geschaffen
werden, aber auch das mache ich mal mit. Gehen wir einfach mal davon
aus wir hätten jetzt 80.000 EUR Guthaben, demgegenüber 80.000 EUR
Schulden. Der Zinsfluss bei 4%
beträgt 3200 EUR im Jahr oder ca. 267 EUR je Monat.
Gehen wir davon aus ein einziger Unternehmer besitzt die 80.000 EUR
Guthaben und er hat 5 Angestellte, jeder von denen verdient 1000 EUR
je Monat. Zudem ist der Unternehmer der Eigentümer der DB und er
lässt sich immer den gesamten Ertrag der Bank als Dividende
auszahlen. Die Bank hat ebenfalls einen Angestellten der aber nur 200
EUR im Monat verdient (wir wollen es Übersichtlich halten). Die
Schuldner sind die 5 Angestellten, jeder schuldet der Bank 16.000
EUR, jeder muss also 53.34 EUR pro Monat an Zinsen zahlen (es geht ja
nur um den Zins).
Was passiert jetzt? Ist es möglich ohne Geld zu schöpfen die Zinsen
zu zahlen? Natürlich!
Der Unternehmer zahlt an seine Angestellten 5000 EUR aus. Jeder von
denen zahlt jetzt 53.34 an die Bank, die Bank nimmt somit 266.70 EUR
ein. Die Bank zahlt 200 EUR an den Angestellten und kann jetzt 66.70
EUR als Gewinn zurück stellen und später an den Unternehmer
auszahlen.
Wenn die 6 Angestellten (der Bank und des Unternehmers) jetzt alle
Ihre Einkäufe beim Unternehmer tätigen ist der Kreislauf perfekt. Wir
können hier über Jahre tausende von Euro Zinsen zahlen ohne die
Geldmenge auch nur anzufassen.
Selbst wenn wir die Zentralbank dazu nehmen, welche die Zinserträge
an den Staat auszahlt, dann braucht der das Geld nur wieder an
beispielsweise den Unternehmer als Subvention auszuzahlen oder an
einen Arbeitslosen, welcher dann wieder beim Unternehmer kauft und
alles läuft rund.
Es gibt keine Notwendigkeit weiteres Geld zu schöpfen, solange das
existierende Geld im Kreislauf bleibt. In unserem Beispiel ist das
Bargeld übrigens völlig irrelevant, weil das Geld ja ständig nur als
Buchgeld auf den Konten bewegt wird.
* Ich hab ein paar Rechtschreibfehler und "Verständnisänderungen"
gemacht.