Xyrus schrieb am 6. Juni 2012 14:42
> Xeus schrieb am 6. Juni 2012 14:18
>
> > Nein, denn er bekommt die 10 EUR von der Zentralbank geschenkt, weil
> > diese führt Überschüsse an den Staatshaushalt ab, die EZB verschenkt
> > dieses Geld an den Staat, ergo muss der Staat dafür natürlich auch
> > keine Zinsen zahlen, er erhält erstmal auch keine, wenn wir (um das
> > mal einfach zu halten) bei Bargeld bleiben.
>
> Nee, da liegt ein Gedankenfehler, denn bevor die Zentralbank das Geld
> von Dir bekommt, muss der Staat dir die "Zuschüsse" geben, sonst
> kannst du die Zinsen ja nicht zurückzahlen, die später von der
> Zentralbank erwirtschaftet werden und an den Staat gezahlt werden.
--------------------
Deswegen sagt ich ja: Wenn alle gleichzeitig zahlen.
> Im übrigen läuft das ganze völlig anders. Der Staat verschuldet sich
> i.d.R. bei Privatbanken, die keine Überschüsse an den Staat
> zurückzahlen.
--------------------
Deswegen sagt ich: "Einfaches (unrealistisches, aber leicht
anschauliches)
Beispiel". Hast Du aber das Prinzip im Kleinen verstanden, dann ist
klar dass der Zins nur die Zahlungsströme verändert, nicht aber
selbst geschöpft werden muss.
Vielleicht kommt es anders besser an: Nehmen wir an ich habe ein
Einkommen von 500 EUR im Monat und ich leihe mir 1000 EUR bei meinem
Nachbarn, aber anstatt das Geld zurück zu zahlen biete ich ihm an,
Lebenslang jeden Monat 20 EUR an ihn zu zahlen und er darf sich nach
meinem Tod aus meiner Erbmasse die 1000* EUR wieder zurück zahlen
lassen, er akzeptiert. Ich zahle also jeden Monat 20 EUR Zinsen.
Dieses Geld was ich da zahle muss nicht geschöpft werden
(offensichtlich nicht), es ändert nur den Zahlungsstrom. Mein Nachbar
hat jeden Monat 20 EUR mehr, ich 20 EUR weniger, wo muss da irgend
etwas geschöpft werden? Die Geldmenge muss sich dafür überhaupt nicht
verändern!
> z.B. die Zentralbank gibt 1000 GE (GE = Geldeinheiten) an die
> Geschäftsbank. Die Geschaftsbank darf diese 1000 GE auf ihr
> Zentralbankkonto als Mindestreserve buchen und im Teilreservesystem,
> je nach Mindestreservesatz (z.Z. in der Eurozone 1%) ihr
> Kreditvolumen an den Staat oder die Wirtschaft auf maximal 99.000 GE
> ausweiten.
--------------------
Darum geht es überhaupt nicht. Es ging darum dass die Zinsen nicht
geschöpft werden und nicht dass alle Schulden beglichen werden
müssen. Wenn jemand Geld aus dem Kreislauf entnimmt, genau dann gibt
es ein Problem (was ja unser Problem ist und weswegen ein Geld mit
Negativzins dieses lösen kann), aber das hat eben nichts mit dem Zins
an sich zu tun. Der Zins verändert erstmal nur die Flussgröße, er ist
nicht selbst das Problem.
* hatte versehentlich 500 geschrieben
> Xeus schrieb am 6. Juni 2012 14:18
>
> > Nein, denn er bekommt die 10 EUR von der Zentralbank geschenkt, weil
> > diese führt Überschüsse an den Staatshaushalt ab, die EZB verschenkt
> > dieses Geld an den Staat, ergo muss der Staat dafür natürlich auch
> > keine Zinsen zahlen, er erhält erstmal auch keine, wenn wir (um das
> > mal einfach zu halten) bei Bargeld bleiben.
>
> Nee, da liegt ein Gedankenfehler, denn bevor die Zentralbank das Geld
> von Dir bekommt, muss der Staat dir die "Zuschüsse" geben, sonst
> kannst du die Zinsen ja nicht zurückzahlen, die später von der
> Zentralbank erwirtschaftet werden und an den Staat gezahlt werden.
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Deswegen sagt ich ja: Wenn alle gleichzeitig zahlen.
> Im übrigen läuft das ganze völlig anders. Der Staat verschuldet sich
> i.d.R. bei Privatbanken, die keine Überschüsse an den Staat
> zurückzahlen.
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Deswegen sagt ich: "Einfaches (unrealistisches, aber leicht
anschauliches)
Beispiel". Hast Du aber das Prinzip im Kleinen verstanden, dann ist
klar dass der Zins nur die Zahlungsströme verändert, nicht aber
selbst geschöpft werden muss.
Vielleicht kommt es anders besser an: Nehmen wir an ich habe ein
Einkommen von 500 EUR im Monat und ich leihe mir 1000 EUR bei meinem
Nachbarn, aber anstatt das Geld zurück zu zahlen biete ich ihm an,
Lebenslang jeden Monat 20 EUR an ihn zu zahlen und er darf sich nach
meinem Tod aus meiner Erbmasse die 1000* EUR wieder zurück zahlen
lassen, er akzeptiert. Ich zahle also jeden Monat 20 EUR Zinsen.
Dieses Geld was ich da zahle muss nicht geschöpft werden
(offensichtlich nicht), es ändert nur den Zahlungsstrom. Mein Nachbar
hat jeden Monat 20 EUR mehr, ich 20 EUR weniger, wo muss da irgend
etwas geschöpft werden? Die Geldmenge muss sich dafür überhaupt nicht
verändern!
> z.B. die Zentralbank gibt 1000 GE (GE = Geldeinheiten) an die
> Geschäftsbank. Die Geschaftsbank darf diese 1000 GE auf ihr
> Zentralbankkonto als Mindestreserve buchen und im Teilreservesystem,
> je nach Mindestreservesatz (z.Z. in der Eurozone 1%) ihr
> Kreditvolumen an den Staat oder die Wirtschaft auf maximal 99.000 GE
> ausweiten.
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Darum geht es überhaupt nicht. Es ging darum dass die Zinsen nicht
geschöpft werden und nicht dass alle Schulden beglichen werden
müssen. Wenn jemand Geld aus dem Kreislauf entnimmt, genau dann gibt
es ein Problem (was ja unser Problem ist und weswegen ein Geld mit
Negativzins dieses lösen kann), aber das hat eben nichts mit dem Zins
an sich zu tun. Der Zins verändert erstmal nur die Flussgröße, er ist
nicht selbst das Problem.
* hatte versehentlich 500 geschrieben