Xeus schrieb am 6. Juni 2012 15:32
> Sehen Sie, in der Wissenschaft muss eine Theorie immer in allen
> Fällen funktionieren und eben nicht nur in einem speziellen Fall.
> Anders formuliert: Wenn ich einen Fall finden kann in dem Ihre
> "Zinsen müssen geschöpft werden" Theorie versagt, dann ist die
> erledigt.
Das Finanzwesen basiert nur nicht auf Naturgesetzen (höheren
Ordnungen), sondern auf Sitten und Gebräuchen. Man kann solche
Finanzmechanismen durchaus anders regeln.
Der konstruierte Fall muss sich also an der allgemeinen üblichen
Gebrauchssitte (am Umgang mit Geld) orientieren bzw. messen lassen,
entspricht er ihr nicht, ist der Fall als Beispiel völlig wertlos und
widerlegt rein gar nicht. Ich könnte genau so gut z.B. meinem
Nachbarn Geld leihen, ohne dafür Zinsen zu verlangen. Auch dies wäre
dann ein Sonderfall, den man nicht als Grundlage für ökonomische
Betrachtungen auf die Gesamtwirtschaft übertragen kann.
> Es geht nicht darum zu zeigen dass alle
> Schulden zurück gezahlt werden können, sondern ich zeige (worum es ja
> geht), dass eben die Zinsen NICHT geschöpft werden müssen.
Aber darum ging es ja, ob die Geldmenge als konstante theoretische
Größe ausreicht, um die Zinsen + Tilgung zu bedienen.
Setze ich die Tilgung aus, wird die Geldmenge auch dann nicht
reichen, weil die Zinsschulden exponentiell wachsen. Also Fazit: Ohne
Neuverschuldung kommt das Geld-System nicht aus. Nichts anderes, als
das das System zu steter Neuverschuldung führt, sollte mit der
Theorie "Zinsen müss(t)en geschöpft werden" gesagt werden.
Im übrigen belegt die Geldpolitik der Notenbanken und die
Gebrauchssitten der Staatengemeinschaften die obige Aussage.
edit gelöscht:
[Damit wird natürlich ... Schulden zu tilgen,]
> Nehmen wir als Geschäftsbank mal die Deutsche Bank, welche ein
> Aktienunternehmen ist.
> Gehen wir davon aus ein einziger Unternehmer besitzt die 80.000 EUR
> Guthaben und er hat 5 Angestellte, jeder von denen verdient 1000 EUR
> je Monat. Zudem ist der Unternehmer der Eigentümer der DB ...
komischer Zufall!
> ...und er
> lässt sich immer den gesamten Ertrag der Bank als Dividende
> auszahlen.
Ja, das ist genau so ein Ausnahmefall, wie wenn ich meinem Nachbarn
Geld leihe und dafür keine Zinsen fordere. Tut mir Leid für die Mühe,
aber das Beispiel ist nicht repräsentitiv für die Abbildung der
allgemeinen Gebrauchssitten im Finanzwesen und beweist, siehe oben,
eben drum gar nichts.
> Sehen Sie, in der Wissenschaft muss eine Theorie immer in allen
> Fällen funktionieren und eben nicht nur in einem speziellen Fall.
> Anders formuliert: Wenn ich einen Fall finden kann in dem Ihre
> "Zinsen müssen geschöpft werden" Theorie versagt, dann ist die
> erledigt.
Das Finanzwesen basiert nur nicht auf Naturgesetzen (höheren
Ordnungen), sondern auf Sitten und Gebräuchen. Man kann solche
Finanzmechanismen durchaus anders regeln.
Der konstruierte Fall muss sich also an der allgemeinen üblichen
Gebrauchssitte (am Umgang mit Geld) orientieren bzw. messen lassen,
entspricht er ihr nicht, ist der Fall als Beispiel völlig wertlos und
widerlegt rein gar nicht. Ich könnte genau so gut z.B. meinem
Nachbarn Geld leihen, ohne dafür Zinsen zu verlangen. Auch dies wäre
dann ein Sonderfall, den man nicht als Grundlage für ökonomische
Betrachtungen auf die Gesamtwirtschaft übertragen kann.
> Es geht nicht darum zu zeigen dass alle
> Schulden zurück gezahlt werden können, sondern ich zeige (worum es ja
> geht), dass eben die Zinsen NICHT geschöpft werden müssen.
Aber darum ging es ja, ob die Geldmenge als konstante theoretische
Größe ausreicht, um die Zinsen + Tilgung zu bedienen.
Setze ich die Tilgung aus, wird die Geldmenge auch dann nicht
reichen, weil die Zinsschulden exponentiell wachsen. Also Fazit: Ohne
Neuverschuldung kommt das Geld-System nicht aus. Nichts anderes, als
das das System zu steter Neuverschuldung führt, sollte mit der
Theorie "Zinsen müss(t)en geschöpft werden" gesagt werden.
Im übrigen belegt die Geldpolitik der Notenbanken und die
Gebrauchssitten der Staatengemeinschaften die obige Aussage.
edit gelöscht:
[Damit wird natürlich ... Schulden zu tilgen,]
> Nehmen wir als Geschäftsbank mal die Deutsche Bank, welche ein
> Aktienunternehmen ist.
> Gehen wir davon aus ein einziger Unternehmer besitzt die 80.000 EUR
> Guthaben und er hat 5 Angestellte, jeder von denen verdient 1000 EUR
> je Monat. Zudem ist der Unternehmer der Eigentümer der DB ...
komischer Zufall!
> ...und er
> lässt sich immer den gesamten Ertrag der Bank als Dividende
> auszahlen.
Ja, das ist genau so ein Ausnahmefall, wie wenn ich meinem Nachbarn
Geld leihe und dafür keine Zinsen fordere. Tut mir Leid für die Mühe,
aber das Beispiel ist nicht repräsentitiv für die Abbildung der
allgemeinen Gebrauchssitten im Finanzwesen und beweist, siehe oben,
eben drum gar nichts.