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  • Arutha

mehr als 1000 Beiträge seit 09.04.2015

Re: Eigentlich

Klongeiger schrieb am 16.03.2023 18:43:

Eigentlich bietet sich uns hier eine echte Chance, das Offensichtliche tatsächlich mal offen sichtlich zu machen: die Regel, dass dem gegeben wir der schon hat kann nicht ewig so weiter gehen. Dem Geldbesitz muss eine Grenze gegeben werden, damit der weiteren Konzentration ein Ende gemacht wird.

Ein guter Teil der Misere rührt eben daher, dass die Banken sich in der Not sehen, ihren Einlegern lukrative Renditen zu bieten. Also sucht man verzweifelt Anlagen, die nicht nur wertstabil sind sondern auch noch weiteren Ertrag bringen.

Damit wird aber gleich zweierlei Übel erreicht:
1. die Banken gehen hohe Risiken ein, welche dann im Krisenfall wieder in der einen oder anderen Form sozialisiert werden.
2. die Besitzenden werden in der Erwartung bestärkt, dass ihr Geld nicht nur sicher ist, sondern auch automatisch und ohne Risiko zu mehr Geld führt.

Tatsächlich sollte man ganzen Gegenteil jede Form von inaktiver, also nicht produktiver, Kapitalanlage unrentabel machen: Immobilien, Spekulation mit Lebensmitteln oder Aktien, Optionen. Eine Grenze zur Altersversorgung kann man ja einrichten. Oder ein selbst bewohntes Haus.

Seit vierzig Jahren sind die Ideologien von Trickle-Down-Economics und Shareholder value das beherrschende Konzept der Wirtschaftspolitik. Dabei sollte jedem klar sein, dass diese Modelle wenn überhaupt nur dann Sinn ergeben, wenn wir nicht von gehortetem, sondern von produktiv eingesetztem Kapital reden. Wenn alleine der Besitz dazu führt, dass sich ohne Risiko und Einsatz des Geldes mehr Geld ergibt, dann ist die weitere Konzentration von Geld selbst in den kapitalismusfreundlichesten Modellen nicht zu rechtfertigen.

Ach komm schon.
jetzt sind mal wieder die Banken dran. Ja und? Könnten auch wieder die Staaten sein, deren Verschuldung rasant wächst.. oder die völlige Deindustrialisierung, vielleicht ne neue Energiekrise? oder eine Verschärfung der Flüchtlingskriese? Ausweitung des Krieges?
Das sind doch keine Probleme von zu viel Kapitalismus, Sozialismus, Liberalismus oder was auch immer. Bei etwas weniger Kapitalismus wäre vielleicht die Staatsschuldenkriese etwas früher wie die Bankenkriese gekommen... das wäre auch schon alles.
Du musst die Fehler schon etwas tiefer suchen.
Das ganze westliche System zerbröselt.. und wir sind ratlos.

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