Während der Bauernverband die Neuregelungen begrüßt, warnt der Handelsverband Deutschland (HDE) vor einer "Überregulierung des Wettbewerbs", denn dieser könne zu höheren Verbraucherpreisen führen.
Abgesehen vom üblichen Verlogenheitspegel - der Bauernverband heult oportunistisch-taktisch mit den Wölfen, dem Handelsverband, dem es in Wirklichkeit um Gewinnmaximierung geht, ist das Preisniveau natürlich herzlich egal, - stimmt es. Die Preise steigen, wenn man etwas fairere Bedingungen für die Bauern einführt. Das ist auch der Grund, warum der Staat sich damit so schwer tut. Höhehere Lebensmittelpreise bedeutet höhere Sozialausgaben und weniger übrigbleibende Kaufkraft für anderweitigen, nicht-essenziellen Konsum. Eine neoliberale Regierung, die, wie Aigner richtig feststellt...
Mit Hilfe von Steuergeldern (...) billig für den Weltmarkt produziert - ungeachtet dessen, wie groß die Umweltschäden sind, wie sehr Tiere leiden und wie viele bäuerliche Existenzen zerstört werden.
...weil sie sich voll dem 'internationalen Wettbewerb', der schliesslich auch die Sieger ins Verderben führt, verschrieben hat, hat die radikalisierte Form des Kapitalismus vollständig verinnerlicht, hält das für die Weisheit letzter Schluss.
Leute wie Altmeier halten Menschen, die sich diesen früher oft auch Sachzwänge genannten Bedingungen nicht freiwillig und komplett unterziehen für ignorant und sich selber für hoch rational. Der kurzfristige ökonomische Erfolg des Landes bestärkt sie noch in dieser Einschätzung. Dass das Konzept aus einer Vielzahl von Gründen schon auf recht kurze Frist nicht nachhaltig ist und dem Land riesige zusätzliche Bürden aufgeladen werden, verdrängen sie äusserst erfolgreich.
Das Gros der Bauern wird traditionell von einem Verband am Nasenring geführt, in dem Konzern-korrumpierte Gestalten die Führung innehaben, die es sich selber richten und dabei in Kauf nehmen, dass alle Jahre wieder ein Teil der Höfe pleite geht. Das wird dann zynisch unter Modernisierung abgebucht, während man selber Guthaben äufnet. Es ist eine der schlimmsten Leerstellen in der Politik der Linken, die Bauern historisch vernachlässigt, sie als unsichere Kantonisten angesehen zu haben, hochgeneigt der Reaktion ihre Stimme zu geben. Dabei hätte es stets Möglichkeiten gegeben, Bauern zu organisieren und ihnen so eine Stimme zu verleihen, die ihre realen Interessen vertritt und nicht diejenigen des Kapitals, wie es der Bauernverband tut.