Die Banken schwimmen wegen den Anleihekäufen der EZB in Zentralbankgeld. Die müssen sich zum Leitzins kein Geld leihen. Ganz im Gegenteil haben sich die Banken noch rechtzeitig mit günstigem Geld längerfristig eingedeckt. Laut Bilanz der EZB waren das zum 31.12.2022 rund 1,3 Billionen Euro zum Zins von 0 bis minus 1 % (überwiegend minus 1 % über das Instrument TLTRO) [1].
Die Leitzinserhöhungen der EZB sind eine Show-Veranstaltung. Man will suggerieren: Wir haben das Problem erkannt und können und wollen etwas dagegen tun, im Sinne von Wirtschaft ist viel Psychologie.
Tatsächlich gehen die Banken nach einer einfachen Formel vor (sofern die Konkurrenzsituation das zulässt):
Nominalzins = Realzins plus Inflationsausgleich
Das ist zwingend, wenn man die Aktionäre nicht dumm dastehen lassen will.
Dieser Sachverhalt sollte auch langsam den Telepolis-Autoren in die Birnen rein.
[1]
https://www.ecb.europa.eu/pub/annual/balance/html/ecb.eurosystembalancesheet2022~4a2e481250.de.html