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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Der Autor hat eine etwas mehrwürdige Weltsicht

Um es einmal ganz einfach auszudrücken:
Es gab damals nur zwei Bundesländer, die das Thema IT mit den Chancen und Möglichkeiten begriffen hatten. Der eine Staat war das schon damals reiche Bayern unter Stöiber, das andere das schon damals klamme NRW.

Wer den wirtschaftlichen Aufstieg Bayerns begreifen will, der sollte sich folgendes vor Augen führen:
Bayern war eine amerikanische Besatzungszone. Die Amis hatten als einzige Siegermacht Geld wie Heu und hatten das auch kräfitg unter die Leute gebracht.
Zudem hatte Bayern im Kalten Krieg eine sehr lange Grenze zum Ostblock, an der amerikanische Soldaten stationiert waren (und teilweise auch noch sind). Solche Militärstützpunkte haben massiv Wohlstand in strukturschwachen Regionen gebracht.

Bayern und die Sonderstellung mit der einzigen Regional im Bundesstag und fast immer an der Regierung:
1.) Es wurde eine sog. Zonenrandförderung eingerichtet, um Regionen am eisernen Vorhang zu stärken, die ja quasi durch den Krieg ihrer wirtschaftlichen Verbindung im Osten beraubt wurden. Da Bayern auch die längste Grenze hat und zusätzlich der wirtschaftliche Austausch auch schon vorher eher gering war, profitierte Bayern massiv von den Fördermitteln.
2.) Mit der EU kam auch ganz schnell die Förderung der landwirtschaftlichen Betriebe. Ein Segen für das Agrarland Bayern, denn der arme, ländliche Raum war plötzlich kein Problem mehr und zusätzliche Mittel konnten nach München gepumpt werden.
3.) Die Umverteilungsorgien machen rückständige Länder zu Gewinnern. Was heute für die östlichen Bundesländer gilt, galt damals für Bayern. Auf Kosten der Bürger der anderen Bundesländer wird massiv in neue Infrakstruktur investiert, während dort oft sogar an den Instandhaltungskosten gespart werden muss. (Im Gegensatz zu damals gibt es heute nicht mehr diese Wachstumsperspektiven. Bayern wurde dadurch zu einem wirtschaftlichen Schwergewicht.)
4.) Der verfluchte Königssteiner Schlüssel. Ursprünglich nur für die Finanzierung von Forschungseinrichtungen gedacht, wird darüber praktisch alles mit Beteiligung der Länder und Kommunen finanziert. Hier gilt noch, wie in den 1960'ern: Bevölkerungsreichtum ist gleich Einkommensreichtum. (So durfte auch das völlig heruntergekommene Gelsenkirchen noch den Aufbau-Ost auf Pump finanzieren.)
5.) Durch die lange Regierungsbeteiligung gibt es quasi immer Gesetze und vorhaben, die auf die Bedürfnisse Bayerns abgestimmt sind. Von Der Förderung der Automobilindustrie (München, Ingolstadt), bis zur Stillhalteprämie für die Landwirte, bei denen gerade die minderwertigen bayrischen Lagen, den größten Reibach versprachen, während sich das für hochwertiges Ackerland kaum lohnte.

Der Autor hängt sich lustiger Weise, gerade an der Mehrwertsteuer auf. Diese war einmal eine klassische Bundessteuer, d.h. 70% des Geldes gingen an den Bund und die restlichen 30% wurden auf die Länder verteilt. D.h. von diesen 30% wurden 75% nach der Einwohnerzahl und der Rest nach anderen Kriterien verteilt.
D.h.ob Bayern jetzt viel oder eher weniger Umsatzsteuer erzielt, ist nur wenig von Belang, da die Anderen im Zweifelsfall Quersubventionieren. Bei der Gewerbesteuer sieht die Sache schon ganz anders aus.

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