berufskonsument schrieb am 26. November 2014 06:40
> > Ob die Software dabei auf das Themenfeld "Einbrüche" beschränkt bleibt, liegt
> > zwar nahe, wird von der Pressestelle aber offen gelassen.
>
> Nein, eigentlich ist die Pressestelle da ziemlich eindeutig: PreCobs
> wird ausschließlich für Einbrüche genutzt. Etwas anderes stand bisher
> auch in keinem anderen Pressebericht.
Da ist dem Autor wohl die Erfahrung mit ähnlichen
Polizeierrungenschaften näher gewesen als der eigentliche
Pressebericht.
Die Erfahrung sagt ja, dass solche Datensammlungen auch für andere
als die angekündigten Zwecke eingesetzt wird, sobald sie mal
eingeführt sind. Ich würde die entsprechende Versicherung in der
Pressemitteilung wahrscheinlich genauso wie der Autor überlesen...
> Die Vermutung liegt nahe, dass
> die Software für die Testphase auch nur mit Daten zu
> Wohnungseinbrüchen bestückt wurde, nicht zu sonstiger Kriminalität -
> sofern sie überhaupt auf andere Themenbereiche anwendbar ist.
Im Grundsatz dürfte sie auf alle wiederholungsfähigen, ortsgebundenen
illegalen Aktivitäten passen.
Einbruch, Haustürbetrug, Hütchenspieler, Schwarzfahren.
> > Um die Wirksamkeit solcher Verfahren zu erläutern, wird gern der Vergleich mit
> > der Nadel im Heuhaufen bemüht: Die kann umso besser gefunden werden, je mehr
> > Daten angehäuft und verarbeitet werden. Der Heuhaufen wird also vergrößert.
>
> Ein "gern bemühter" Vergleich, der bisher ausschließlich auf
> Telepolis zu finden ist. Bevor er sich jetzt um die Welt verbreitet:
> Könnte der Autor kurz erklären, warum eine Nadel in einem größeren
> Heuhaufen leichter zu finden sein soll?
Aber das Bild ist in der Tat schief, ich hab auch geschmunzelt.
Aber sachlich stimmts, es geht darum, dass im Heuhaufen umso eher
eine Nadel drin ist, je größere Mengen und je unterschiedlichere
Bezugsquellen man nimmt.
> > So wird die Polizei ermuntert noch mehr Daten zu sammeln.
>
> Es dürfte kaum ein Delikt geben, bei dem die Dunkelziffer so niedrig
> ist, wie Einbrüche. Anders herum: Wer nicht möchte, dass er als Opfer
> in der Polizei-Datensammlung auftaucht, der zeigt seinen Einbruch
> eben nicht an. Von sich aus wird die Polizei da nichts sammeln.
Von daher ist natürlich die Frage, welchen Sinn die Angelegenheit
überhaupt hat.
> > Wir kennen von Suchmaschinen wie Google, dass die Reihenfolge der gefundenen
> > Ergebnisse vom Anwender oft nicht infrage gestellt wird.
>
> Wie jetzt ... sitzt der Autor vor Google und denkt "also das Ergebnis
> gehört aber eigentlich auf Platz 7 und nicht auf Platz 1"?
Nee. Er denkt "das Suchergebnis auf Platz 1 ist das relevanteste".
Die Sorge ist schon berechtigt.
> Preisfrage: Wie erkennt man denn "offensichtlich unterprivilegierte
> Personen", von denen der Autor spricht, wenn man keine Vorurteile
> hat?
Da bleibt mir jetzt unklar, was du eigentlich meinst.
Ich kann ja auch ohne Vorurteile erkennen, wer im edlen Anzug und wer
im billigen abgeschabten Bundeswehrparka herumläuft. Die letzteren
sind die "offensichtlich Unterprivilegierten" - vor allem, wenn sich
Schmutz in die Haut eingefressen hat oder das Gebiss
sanierungsbedürftig ist (ohne das könnte es auch ein untypisch
gekleideter Überprivilegierter sein).
> Statt "PreCobs" zu kritiseren, sollte man sich lieber intensiv gegen
> die im letzten Abschnitt beschriebene personenbezogene Datensammlung
> und -auswertung sperren. Das ist eine ganz andere Baustelle, auch
> wenn die Bauarbeiter dieselben sind.
Tja, das Misstrauen gegen die Bauarbeiter lässt einen selbst dann
misstrauisch werden, wenn die Bauarbeiter mal grad nichts ausfressen.
> > Ob die Software dabei auf das Themenfeld "Einbrüche" beschränkt bleibt, liegt
> > zwar nahe, wird von der Pressestelle aber offen gelassen.
>
> Nein, eigentlich ist die Pressestelle da ziemlich eindeutig: PreCobs
> wird ausschließlich für Einbrüche genutzt. Etwas anderes stand bisher
> auch in keinem anderen Pressebericht.
Da ist dem Autor wohl die Erfahrung mit ähnlichen
Polizeierrungenschaften näher gewesen als der eigentliche
Pressebericht.
Die Erfahrung sagt ja, dass solche Datensammlungen auch für andere
als die angekündigten Zwecke eingesetzt wird, sobald sie mal
eingeführt sind. Ich würde die entsprechende Versicherung in der
Pressemitteilung wahrscheinlich genauso wie der Autor überlesen...
> Die Vermutung liegt nahe, dass
> die Software für die Testphase auch nur mit Daten zu
> Wohnungseinbrüchen bestückt wurde, nicht zu sonstiger Kriminalität -
> sofern sie überhaupt auf andere Themenbereiche anwendbar ist.
Im Grundsatz dürfte sie auf alle wiederholungsfähigen, ortsgebundenen
illegalen Aktivitäten passen.
Einbruch, Haustürbetrug, Hütchenspieler, Schwarzfahren.
> > Um die Wirksamkeit solcher Verfahren zu erläutern, wird gern der Vergleich mit
> > der Nadel im Heuhaufen bemüht: Die kann umso besser gefunden werden, je mehr
> > Daten angehäuft und verarbeitet werden. Der Heuhaufen wird also vergrößert.
>
> Ein "gern bemühter" Vergleich, der bisher ausschließlich auf
> Telepolis zu finden ist. Bevor er sich jetzt um die Welt verbreitet:
> Könnte der Autor kurz erklären, warum eine Nadel in einem größeren
> Heuhaufen leichter zu finden sein soll?
Aber das Bild ist in der Tat schief, ich hab auch geschmunzelt.
Aber sachlich stimmts, es geht darum, dass im Heuhaufen umso eher
eine Nadel drin ist, je größere Mengen und je unterschiedlichere
Bezugsquellen man nimmt.
> > So wird die Polizei ermuntert noch mehr Daten zu sammeln.
>
> Es dürfte kaum ein Delikt geben, bei dem die Dunkelziffer so niedrig
> ist, wie Einbrüche. Anders herum: Wer nicht möchte, dass er als Opfer
> in der Polizei-Datensammlung auftaucht, der zeigt seinen Einbruch
> eben nicht an. Von sich aus wird die Polizei da nichts sammeln.
Von daher ist natürlich die Frage, welchen Sinn die Angelegenheit
überhaupt hat.
> > Wir kennen von Suchmaschinen wie Google, dass die Reihenfolge der gefundenen
> > Ergebnisse vom Anwender oft nicht infrage gestellt wird.
>
> Wie jetzt ... sitzt der Autor vor Google und denkt "also das Ergebnis
> gehört aber eigentlich auf Platz 7 und nicht auf Platz 1"?
Nee. Er denkt "das Suchergebnis auf Platz 1 ist das relevanteste".
Die Sorge ist schon berechtigt.
> Preisfrage: Wie erkennt man denn "offensichtlich unterprivilegierte
> Personen", von denen der Autor spricht, wenn man keine Vorurteile
> hat?
Da bleibt mir jetzt unklar, was du eigentlich meinst.
Ich kann ja auch ohne Vorurteile erkennen, wer im edlen Anzug und wer
im billigen abgeschabten Bundeswehrparka herumläuft. Die letzteren
sind die "offensichtlich Unterprivilegierten" - vor allem, wenn sich
Schmutz in die Haut eingefressen hat oder das Gebiss
sanierungsbedürftig ist (ohne das könnte es auch ein untypisch
gekleideter Überprivilegierter sein).
> Statt "PreCobs" zu kritiseren, sollte man sich lieber intensiv gegen
> die im letzten Abschnitt beschriebene personenbezogene Datensammlung
> und -auswertung sperren. Das ist eine ganz andere Baustelle, auch
> wenn die Bauarbeiter dieselben sind.
Tja, das Misstrauen gegen die Bauarbeiter lässt einen selbst dann
misstrauisch werden, wenn die Bauarbeiter mal grad nichts ausfressen.