Re: "Desinformation als Strategie"

tertium non datur schrieb am 29.01.2023 04:35:

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http://arbeitskreis-n.su/nsu/Blog-Sicherungen/EinstiegNSU.pdf

Ach Volker... immer diese plumpen Links zur braunen Suppe hier im Forum (in der Hoffnung, dass es niemandem auffällt bzw. es zensurtechnisch unbemerkt bleibt)...
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Mag ja sein, dass er ein Nazi ist. Und dass er da Zweifel sähen möchte.
Das heißt aber nicht, dass das verlinkte Material allein deswegen schon abzulehnen ist. Denn wenn du das pdf mal näher angesehen hättest, dann wäre dir eventuell aufgefallen, dass da nicht einfach nur wild Zeug behauptet wird. Da wird nämlich ziemlich viel (wenn nicht fast alles) aus Zeitungen und Zeitschriften zitiert. Und klar kann man hier natürlich diesen Zeitungen und Zeitschriften eine rechte Gesinnung unterstellen oder sie in die Nähe von Verschwörungstheortikern rücken - aber ich glaube damit ist man dann z.B. beim Spiegel, beim Stern, bei der Heilbronner Stimme, bei der Tagesschau usw. dann doch völlig auf dem Holzweg. Viele - wenn nicht fast alle - Tatsachenfeststellungen in diesem verlinkten pdf sind jedenfalls nicht einfach nur Erzählungen und Behauptungen, das sind Tatsachenfeststellungen anhand von Gerichtsakten, Zeitungsartikeln, Ausschuss-Protokollen usw.

Fragwürdig sind so auch nicht wirklich die Toten. Die sind ja erwiesenermaßen tot. Fragwürdig ist auch nicht, dass die unter merkwürdigen Umständen verstorben sind, wie z.B. durch eine unerkannte Blitzdiabetes oder durch ein spontanes Selbst-Verbrennen aufgrund von "Liebeskummer", von dem im Umfeld des Opfers nur überhaupt niemand auch nur irgendwas mit bekommen hat. Wobei hier die Staatsanwaltschaft schon wenige Stunden nach dem Tod des Zeugen, noch bevor die Obduktion/Ermittlung komplett abgeschlossen war, das Ermittlungsverfahren wegen "Selbstmord" eingestellt hat und dabei weitere Ermittlungen durch die Polizei verboten hat. Damit wurde der Fall Florian H. nie zu Ende ermittelt.
Merkwürdig ist auch, dass dann noch Melisa M., die Ex des Selbstverbrannten Florian H. plötzlich aufgrund "eines Blauen Fleckes am Knie" unmittelbar darauf eine Lungenembolie erleidet - und dass auch noch Sascha W., mit dem Melisa M. zu der Zeit dann zusammen war, auch urplötzlich und quasi aus heiterem Himmel beschließt sich mal eben selbst umzubringen und sich dann aufgehängt hat.

Und ja, man kann natürlich die Schlussfolgerungen aus den Fakten hier kritisch sehen, die vom Arbeitskreis NSU in dem Papier hier und da gemacht werden. Nur sind die ja nicht die Einzigen, die sich mit diesen gehäuften Merkwürdigkeiten beschäftigt haben. Siehe https://www.telepolis.de/features/Naechster-Todesfall-im-NSU-Komplex-3378325.html

Und Zweifel zu unterbinden, Feststellungen, dass es Merkwürdigkeiten rund um die Causa NSU gibt - und sehr viele und sehr gehäufte -, daran hat eigentlich nur eine Partei großes Interesse: Genau die, welche nicht nur die NSU-Akten in ihrer Obhut vernichtet und weitere Inhalte für 120 Jahre gesperrt hat, sondern welche auch massiv mit Spitzeln und V-Leuten in der rechten Szene, aber eben auch in der linken Szene arbeitet. Und deren Hauptinstrument genau jene Desinformation ist, die "der rechte Rand" hier den Nazis von Arbeitskreis NSU attestiert, die der Blog durch die Art und Weise seiner Argumentation dabei aber sehr wohl auch durchaus selbst betreibt.

Womit man wieder am Anfang steht. Und sich eben die Argumente von wirklich allen Seiten anhören, betrachten und kritisch hinterfragen muss. Um sich daraus dann selbst eine Meinung zu bilden. Ohne dabei Fakten schon deswegen abzulehnen oder auszublenden, weil sie von der falschen Seite erwähnt werden. Hier hilft wirklich nur selbst kritisch denken.

Sapere Aude!