Zunächst mal vorneweg: Alle Berechnungen und Schätzungen gehen vom
aktuellen Zustand aus. Ein BGE würde das Verhältnis von
Arbeitswilligen und nicht arbeitenden verändern. Es würde auch das
Preisniveau, das Konsumverhalten, das Steueraufkommen etc nachhaltig
verändern. Es würde sich nach einiger Zeit (hoffentlich) ein neuer,
eingeschwungener Zustand ergeben. Deshalb sind alle finanziellen
Schätzungen im Moment Makulatur. Ich möchte mich daher nicht der
quantitativen Diskussion beteiligen sondern eher qualitative Gedanken
zur Diskussion stellen.
Ein weiterer Punkt: ich habe über die Frage, wer mit BGE noch
arbeiten gehen würde, nochmal neu nachgedacht, nachdem ich hier vor
einigen Wochen einige Links zu praktischen Experimenten zu dieser
Frage bekommen habe. Und meine damalige Meinung revidiert.
Nun zum Thema:
Nehmen wir mal an, das BGE wurde eingeführt. Die Höhe läge irgendwo
auf oder knapp über dem Existenzminimum. Dann würden sich zunächst
Mieten und Preise für Grundnahrungsmittel so einpendeln, dass das BGE
gerade so zum überleben reicht.
Die bösen Kapitalisten werden die Gelegenheit nutzen, die Produktion
noch stärker ins Ausland zu verlagern. Vielleicht tun sie das auch
nur aus Vorsicht weil sie nicht wissen, ob es durch das BGE noch
genügend willige Arbeitskräfte geben wird, aber sie werden es tun.
Sie benötigen somit keine Produktionsarbeiter sondern nur einen
Absatzmarkt und einen Vertrieb.
Durch Wegfall dieser Arbeitsplätze und durch die zusätzlich
freigestellten Bürokraten wird es noch mehr potentielle Arbeitskräfte
und noch weniger potentielle Arbeitsplätze geben. Wir haben ja heute
schon mehr Menschen als Arbeitsplätze. Dieser Effekt würde sich
verstärken.
Es wird dann eine Reihe von Menschen geben, die mit einem Leben auf
BGE-Niveau nicht zufrieden sind. Sie werden versuchen, Arbeit zu
finden. Die gibt es nur beim Kapitalisten. Und der kann jetzt einen
Lohn bieten, der nur ganz wenig über dem BGE liegt. Ein schlechtes
Gewissen muss er dabei nicht haben, denn er würde das Einkommen
seines Arbeitnehmers ja erhöhen. Wenn auch nur wenig.
Die Erfahrung zeigt, dass Menschen recht unsolidarisch sein können.
Ich befürchte, sie würden sich auf der Jagd nach ein wenig mehr Geld
gegenseitig unterbieten. Der Wunschtraum, dass die Kapitalisten auf
Knien um arbeitswillige Mitarbeiter bemühen und auf einmal
exorbitante Gehälter zahlen wird keine Realität werden.
Ich nehme also an, dass ein Land mit BGE kein Schlaraffenland sein
wird sondern eher ein großes Ghetto.
aktuellen Zustand aus. Ein BGE würde das Verhältnis von
Arbeitswilligen und nicht arbeitenden verändern. Es würde auch das
Preisniveau, das Konsumverhalten, das Steueraufkommen etc nachhaltig
verändern. Es würde sich nach einiger Zeit (hoffentlich) ein neuer,
eingeschwungener Zustand ergeben. Deshalb sind alle finanziellen
Schätzungen im Moment Makulatur. Ich möchte mich daher nicht der
quantitativen Diskussion beteiligen sondern eher qualitative Gedanken
zur Diskussion stellen.
Ein weiterer Punkt: ich habe über die Frage, wer mit BGE noch
arbeiten gehen würde, nochmal neu nachgedacht, nachdem ich hier vor
einigen Wochen einige Links zu praktischen Experimenten zu dieser
Frage bekommen habe. Und meine damalige Meinung revidiert.
Nun zum Thema:
Nehmen wir mal an, das BGE wurde eingeführt. Die Höhe läge irgendwo
auf oder knapp über dem Existenzminimum. Dann würden sich zunächst
Mieten und Preise für Grundnahrungsmittel so einpendeln, dass das BGE
gerade so zum überleben reicht.
Die bösen Kapitalisten werden die Gelegenheit nutzen, die Produktion
noch stärker ins Ausland zu verlagern. Vielleicht tun sie das auch
nur aus Vorsicht weil sie nicht wissen, ob es durch das BGE noch
genügend willige Arbeitskräfte geben wird, aber sie werden es tun.
Sie benötigen somit keine Produktionsarbeiter sondern nur einen
Absatzmarkt und einen Vertrieb.
Durch Wegfall dieser Arbeitsplätze und durch die zusätzlich
freigestellten Bürokraten wird es noch mehr potentielle Arbeitskräfte
und noch weniger potentielle Arbeitsplätze geben. Wir haben ja heute
schon mehr Menschen als Arbeitsplätze. Dieser Effekt würde sich
verstärken.
Es wird dann eine Reihe von Menschen geben, die mit einem Leben auf
BGE-Niveau nicht zufrieden sind. Sie werden versuchen, Arbeit zu
finden. Die gibt es nur beim Kapitalisten. Und der kann jetzt einen
Lohn bieten, der nur ganz wenig über dem BGE liegt. Ein schlechtes
Gewissen muss er dabei nicht haben, denn er würde das Einkommen
seines Arbeitnehmers ja erhöhen. Wenn auch nur wenig.
Die Erfahrung zeigt, dass Menschen recht unsolidarisch sein können.
Ich befürchte, sie würden sich auf der Jagd nach ein wenig mehr Geld
gegenseitig unterbieten. Der Wunschtraum, dass die Kapitalisten auf
Knien um arbeitswillige Mitarbeiter bemühen und auf einmal
exorbitante Gehälter zahlen wird keine Realität werden.
Ich nehme also an, dass ein Land mit BGE kein Schlaraffenland sein
wird sondern eher ein großes Ghetto.